Gulfstream Aerospace aus Savannah im US-Bundesstaat Georgia gehört zu den Pionieren der Nutzung von nachhaltig produziertem Treibstoff. Schon seit 2004 nutzt der Hersteller SAF – damals noch unter der Bezeichnung „Bio-Treibstoff“. Und im Juni 2011 flog eine Gulfstream G450 mit einer Mischung aus 50 Prozent Biofuel und 50 Prozent Jet A1 aus fossilen Quellen erstmalig über den Atlantik aus den USA nach Europa. Gulfstream nutz für alle Firmenflüge – inklusive der Test- und Demoflüge – eine Mischung aus SAF und konventionellem Jet A1.
Nun hat der Hersteller eine Woche lang in einer Testkampagne mit einer G700, die von Rolls-Royce-Pearl-700-Turbofans angetrieben wird, die Emissionen gemessen, die bei der Nutzung von SAF entstehen. Dabei nutzte Gulfstream Messinstrumente, die von der US-Luftfahrtbehörde FAA, der NASA, Aerodyne Research und der Missouri University of Science and Technology zur Verfügung gestellt wurden.
Im Rahmen der Tests wurde die G700 mit verschiedenen Treibstofftypen betankt, unter anderem mit einer Mischung aus 30 Prozent SAF und 70 Prozent Jet A1, aber auch mit „Neat SAF“, also 100 Prozent SAF. Der letztgenannte Treibstoff wurde von dem Hersteller World Energy produziert und von World Fuel Services nach Savannah transportiert.
Verbesserung der Luftqualität ohne Schwefel
Das Hauptziel der Tests bestand nach Angaben von Gulfstream darin, die Umwelteigenschaften verschiedener Kraftstoffe zu verstehen, insbesondere von 100-prozentigem SAF ohne Schwefelverunreinigungen oder Aromaten. Die vorläufigen Daten deuten auf eine minimale bis gar keine Schwefelverunreinigung des Kraftstoffs und einen Rückgang der Treibhausgasproduktion hin. Die Testergebnisse belegten laut Gulfstream das Potenzial von 100-prozentigem SAF für die Verbesserung der lokalen Luftqualität in der Nähe von Flughäfen sowie die möglichen Vorteile einer geringeren Bildung von Kondensstreifen.
Mark Burns, der Präsident von Gulfstream Aerospace, sagte: „Gulfstream kann auf eine lange Innovationsgeschichte im Bereich der nachhaltigen Luftfahrt zurückblicken, die im Jahr 2004 mit der ersten ISO-Zertifizierung unserer Anlage in Savannah begann. Unsere Reise geht heute weiter, da wir daran arbeiten, unser Verständnis der Treibstoffeigenschaften und ihrer Umwelteigenschaften zu verbessern, um die Auswirkungen der Geschäftsluftfahrt auf das Klima zu bewerten, den Weg zur Verringerung dieser Auswirkungen aufzuzeigen und die Branche bei der Verfolgung ihrer Ziele für eine nachhaltige Luftfahrt anzuführen.“
Bob Fischer
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