Homepage » General Aviation - news » Drohnenpilot droht nach Kollision mit CL-415 Gefängnisstrafe

Drohnenpilot droht nach Kollision mit CL-415 Gefängnisstrafe

Die Kollision einer Drohne mit einem kanadischen Löschflugzeug während der verheerenden Brände in Kalifornien hat weltweit Aufmerksamkeit erzeugt. Das FBI konnte den Drohnenpiloten ausfindig machen – er wird sich nun vor Gericht verantworten müssen.

6.02.2025

Die CL-415 wurde von der Drohne in der Flügelmitte getroffen. Die Drohne durchschlug die Flügelvorderkante des Löschflugzeugs. © Needleheadryerson

Anfang Januar ist bei den katastrophalen Bränden in der Region Los Angeles ein amphibisches Löschflugzeug des Typs CL-415 Super Scooper mit einer kleinen Drohne zusammengestoßen und musste den Einsatz abbrechen. Das Löschflugzeug wurde bei der Kollision beschädigt, da die Drohne die Flügelvorderkante des zweimotorigen Turboprop-Flugzeugs durchschlagen hatte. Die Kosten für die Reparatur betrugen nach Angaben des Betreibers, der Regierung der kanadischen Provinz Quebec, rund 70.000 US-Dollar (umgerechnet 67.000 Euro).

Das FBI (Federal Bureau of Investigation) startete eine Suchaktion nach dem Drohnenpiloten, denn bei dem Drohnenflug in einer Temporary Flight Restriction Zone (TFR) handelt es sich nach US-Gesetz um ein Bundesverbrechen.

70.000 Dollar Schaden den dem Löschflugzeug

Die Überreste der DJI Mavic 3 Pro-Drohne wurden gefunden und der Besitzer festgestellt. Es handelt sich um einen 56-jährigen Mann aus dem benachbarten Culver City. Er war nach Angaben der US-Generalstaatsanwaltschaft, Central District of California, zu einem Parkhaus in der Nähe des Feuers gefahren und hatte seine Drohne aufsteigen lassen, um mit ihr Aufnahmen der Brände anzufertigen. Er ließ die Drohne 2,5 Kilometer in Richtung des Feuers fliegen und verlor sie dann aus den Augen. Danach kollidierte der Quadcopter mit dem Löschflugzeug.

Die Staatsanwaltschaft hat mitgeteilt, dass der Mann bei dem Gerichtsverfahren, welches in Kürze beginnen werde, auf „schuldig“ plädieren werde. Er habe zugesichert, den entstandenen Schaden sowie die Ausfallzeiten des Flugzeugs vollständig zu ersetzen.

Nichtsdestotrotz muss er sich jetzt vor Gericht verantworten. Ihm droht eine Geldstrafe von bis zu 75.000 US-Dollar sowie eine Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr. Auf jeden Fall muss er zusätzlich, unabhängig vom Ausgang des Gerichtsverfahrens, noch 150 Stunden gemeinnützige Arbeit beim Aufräumen der Trümmer der Brände leisten.

Der zuständige Staatsanwalt Joseph T. McNally, sagte: „Dieser Angeklagte flog rücksichtslos ein Luftfahrzeug in den Luftraum, in dem Ersthelfer ihr Leben riskierten, um Leben und Eigentum zu schützen. Dieser Schaden an dem Super Scooper ist eine deutliche Erinnerung daran, dass das Fliegen von Drohnen in Notfällen eine extreme Bedrohung für das Personal darstellt, das versucht, Menschen zu helfen, und die allgemeine Fähigkeit von Polizei und Feuerwehr, Einsätze durchzuführen, beeinträchtigt. Wie dieser Fall zeigt, werden wir Drohnenbetreiber aufspüren, die gegen das Gesetz verstoßen und die wichtige Arbeit unserer Ersthelfer behindern.“

Volker K. Thomalla

 

Keine News mehr verpassen: Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Folgen Sie uns auf Bluesky

Liken Sie uns auf Facebook

 

Schon gelesen?

Gericht verurteilt zwei Klima-Aktivisten von Sylt zu Gefängnisstrafen

US-Behörden verhindern Schmuggel von F-4-Ersatzteilen in den Iran

PPL-Pilot ist gewerblich geflogen: 3,5 Jahre Gefängnis

Britisches Gericht verurteilt Organisator des Sala-Unfall-Flugs

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..