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Erste Löschmittel-Abwurfversuche mit der C-160 Transall

Es hat viel länger gedauert als erwartet, aber am 8. Oktober haben die für die Zulassung durch die australische Zivilluftfahrtbehörde CASA (Civil Aviation Safety Authority) notwendigen Löschmittel-Abwurfversuche mit der C-160 Transall begonnen.

13.10.2025

Am 8. Oktober 2025 hat die C-160 Transall VH-TIT in Australien erstmalig Wasser im Flug abgeworfen. © H. Dagnicourt

Der australische Löschflugzeug-Betreiber McDermott Aviation aus Cooroy in Queensland hatte nach der Ausmusterung des zweimotorigen Transportflugzeugs C-160 Transall bei der Luftwaffe im Jahr 2021 drei Exemplare erworben und sie 2023 nach Australien überführt. Bei den drei Flugzeugen handelt es sich um die Transall mit den früheren Kennzeichen 50+55 (Seriennummer D77), 50+83 (D120) und 50+88 (D125). Sie fliegen in Australien mit den Kennzeichen VH-TIT (D77), VH-RPR (D120) und VH-RFW (D125).

Bis zu 16.000 Liter Löschmittel an Bord

Der australische Löschtank-Hersteller Helitak hat in Zusammenarbeit mit McDermott Aviation einen Löschmittelbehälter für die C-160 Transall entwickelt, der bis zu 16.000 Liter Löschmittel aufnehmen kann. Nach Angaben von McDermott Aviation werden aber bei den echten Einsätzen durchschnittlich 14.000 Liter Löschmittel getankt. Dies soll in nur drei Minuten möglich sein. Das System ist in der Lage, bis zu 3.000 Liter Wasser pro Sekunde abzulassen.

Helitak hat in Zusammenarbeit mit McDermott Aviation einen Löschmitteltank für die C-160 Transall entwickelt. © McDermott Aviation

Im Juni dieses Jahres wurden die ersten Tests mit dem in der VH-TIT installierten Tank am Boden durchgeführt. Am 8. Oktober wurde der erste Abwurftest mit einer Ladung von 2.000 Litern absolviert. Nun folgen noch weitere Abwürfe mit jeweils 3.000 beziehungsweise  3.500 Litern Löschmittel. McDermott Aviation strebt die Zulassung des Abwurfbehälters in den nächsten Wochen an, damit die C-160 pünktlich zur Wald- und Buschbrandsaison 2025/2026 in Australien eingesetzt werden können.

John McDermott, der geschäftsführende Gesellschafter des Betreibers, hob in einem Interview mit einem TV-Sender hervor, dass die C-160 für den Betrieb von unpräparierten Pisten ausgelegt sei und langsam und im Tiefflug fliegen könne. Er rechnet mit einer Turnaround-Zeit von 15 bis 20 Minuten im Einsatz der Flugzeuge.

Eine C-160 der Luftwaffe beim Wasserabwurf in Wunstorf im Jahr 1983. © Bob Fischer

Das damalige Bundesministerium für Forschung und Technologie hatte Mitte der 1970er Jahre von MBB auch einen Löschwasser-Rüstsatz mit einer Kapazität von 12.500 Litern für die C-160 Transall entwickeln lassen, der aber nur in wenigen Einsätzen auch genutzt wurde. In den 1990er Jahren wurden die beiden hergestellten Rüstsätze verschrottet.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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