Die Piper Deutschland AG hat in den Flugzeughersteller MD Aircraft aus Friedeburg in Niedersachsen investiert. Eine entsprechende Vereinbarung wurde von Vertretern beider Unternehmen schon am 19. September in den Räumlichkeiten von Piper Deutschland in Kassel unterzeichnet.
MD Aircraft entwickelt das zweimotorige, vollelektrisch angetriebene Flugzeug MDA1 mit einer Reichweite von 216 nautischen Meilen (400 Kilometer) und einer Kapazität von zehn Insassen. Die Reichweite ist nach Angaben des Herstellers bereits mit der heute verfügbaren Batterietechnologie zu erreichen. Bei den zu erwartenden Fortschritten bei den Energiespeichern wird die Reichweite sich auch entsprechend erhöhen.
Die Reichweite der MDA1 eViator soll mit heutiger Batterietechnologie 400 Kilometer betragen. © MD Aircraft
Die MDA1 wird auf konsequenten Leichtbau ausgelegt und wird aus entsprechenden CFK-/GFK-Faserverbundwerkstoffen gefertigt. Um zu verhindern, dass das Flugzeug während des Ladens der Batterien am Boden warten muss, soll die Batterien in Schnellwechselmodulen in den Triebwerksgondeln integriert werden, die in kurzer Zeit am Boden gewechselt werden können.
Weitere Antriebsarten sind möglich
In weiteren Versionen können alternative Antriebe wie beispielsweise Wasserstoff-Brennstoffzellen zur Anwendung kommen. MD Aircraft sieht die MDA1 nicht als Einzelprojekt an, sondern plant eine ganze Modellreihe von Flugzeugen, die für unterschiedliche Missionen optimiert sind wie beispielsweise die MDA1 Shoreliner für zehn Insassen, die bei Kurzstreckenflügen zu Inseln zum Einsatz kommen soll oder die MDA1 Cargoliner, die bis zu drei IBC-Container aufnehmen kann.
MD Aviation verfolgt einen ambitionierten Zeitplan und strebt an, mit der Flugerprobung seiner MDA1 eViator im Jahr 2027 zu beginnen. Für die Zulassung und den Aufbau der Serienproduktion rechnet das Unternehmen mit drei bis dreieinhalb Jahren, also Ende 2030 .Das völlig neue Konzept der MDA1 eViator stelle einen völlig neuen Ansatz im Flugzeugbau dar, der ein neues Kapitel in der Geschichte der Luftfahrt einläute und dem Zeitgeist sowie der dringenden Notwendigkeit, die CO2-Emissionen in der Luftfahrtindustrie zu reduzieren, Rechnung trage. Die Konstrukteure des Herstellers haben errechnet, dass die Betriebskosten der MDA1 rund 40 Prozent unter denen von konventionellen Flugzeugen mit Verbrennungsmotor liegen werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat das Projekt gefördert.
Patrick Weilbach, der CEO (Hauptgeschäftsführer) der Piper Deutschland AG, sagte: „Elektrische Antriebssysteme eröffnen der Luftfahrt eine neue Welt voller Möglichkeiten – sowohl ökologisch als auch ökonomisch. Die MDA1 eViator markiert einen Meilenstein und sorgt für effiziente, wirtschaftliche und nachhaltige luftgestützte Mobilität in Europa.“
Volker K. Thomalla
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