Der US-Milliardär Jared Isaacman war schon immer luftfahrtbegeistert. Mit 21 begann er, Flugstunden zu nehmen, mit 26 stellte er einen Weltrekord für die schnellste Weltumrundung mit einem leichten Jet, einer Cessna Citation CJ2, auf. Auch als Geschäftsmann ist er der Luftfahrt verbunden. So gründete er 2012 das Ziel- und Feinddarstellungsunternehmen Draken International, das mittlerweile über die größte zivil betriebene Flotte von Kampfflugzeugen verfügt.
Nun hat er für das Polaris-Programm, das als privat geführtes Programm Astronauten auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet, einen Panavia Tornado-Schwenkflügler gekauft. Bei dem Mach 2.2 schnellen Kampfflugzeug handelt es sich um einen einzigartigen Tornado F2A ADV, der zuvor bei der früheren Forschungsabteilung der britischen Royal Air Force, dem Royal Aircraft Establishment ,als Experimentalflugzeug im Einsatz war.
Der Tornado war nur selten in der Luft
Der Tornado mit dem Kennzeichen ZD902 wurde nur wenig geflogen. Zum Zeitpunkt seiner Ausmusterung im Januar 2012 hatte er gerade einmal 935 Stunden im Logbuch stehen. Für Polaris ist der Fighter interessant, weil er in beiden Cockpits über eine vollständige Flugsteuerung verfügt. Beim Royal Aircraft Establishment wurde dieser Tornado auch für Avionik-Entwicklungen genutzt und ist deshalb mit besonderen Bildschirmen ausgerüstet
Derzeit werden die Teilnehmer am Polaris-Programm auf der Aero L-39 Albatros und einer doppelsitzigen MiG-29UB an Flüge auf Hochleistungsjets gewöhnt. Die L-39 Albatros und die MiG-29UB treten als Polaris Ghost Squadron auch auf ausgewählten Airshows in den USA aus, so unter anderem beim EAA AirVenture Ende dieses Monats in Oshkosh und Ende September bei der Oceana Air Show auf der Naval Air Station Oceana im US-Bundesstaat Virginia. Isaacman kündigte an, dass der Tornado in rund einem Jahr wieder flugfähig sein soll.
Beim Polaris-Programm soll in Kürze eine Falcon 9-Rakete von SpaceX eine Dragon-Raumpkapsel mit zwei Astronautinnen und zwei Astronauten zu einem fünftägigen Flug ins All bringen. Während der Mission – bei der Jared Isaacman selbst als Mission Commander an Bord sein wird – soll der erste private Weltraumspaziergang erfolgen.
Bob Fischer
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