Das U.S. Marine Corps strebt schon seit Jahren an, bestimmte Logistik-Missionen mit unbemannten Fluggeräten zu absolvieren. Unter anderem setzte die Teilstreitkraft in Afghanistan testweise ferngesteuerte K-MAX-Hubschrauber ein und sammelte so Erfahrungen für die Einbettung von Logistik-Drohnen in die Kampfführung.
Nun hat das U.S. Marine Corps (USMC) Airbus US Space & Defence Inc einen Auftrag zur Entwicklung des Hubschraubers UH-72 Lakota in ein bemanntes Fluggerät erteilt. Die UH-72 Lakota ist eine militarisierte Version der H145, die Airbus Helicopters in den USA produziert. Bislang wurden über 480 UH-72 der Versionen UH-72A und UH-72B an die US-Streitkräfte übergeben.
Die UH-72 Lakota ist ein Erfolgsmodell
Carl Fossling, der Senior Manager Business Development and Strategy, bei Airbus US Defence & Space, sagte: „Allein die Menge an Fracht, die das USMC über weite Gebiete transportieren muss, erfordert einfach die Lieferung durch ein unbemanntes System. Mit der Zeit kann ein bemanntes System nur noch eine bestimmte Anzahl von Stunden pro Tag fliegen, und dennoch gibt es diese unbemannten Langzeitmissionen über große Entfernungen. Dafür ist es gut geeignet. Der andere Aspekt ist, dass die zunehmende Bedrohung unbemannte Systeme erfordert, weil dadurch keine Personen verloren gehen.“
Airbus Helicopters entwickelt im Auftrag des U.S. Marine Corps eine unbemannte Version der UH-72 Lakota. © Airbus Helicopters
Airbus Helicopters hat bereits umfangreiche Erfahrungen mit unbemannten Helikoptern gesammelt, unter anderem vor über zehn Jahren mit einer EC145, die zu einem optional bemannten Hubschrauber umgebaut und in Istres in Frankreich intensiv getestet wurde.
Der Hersteller hebt auch die Vielseitigkeit der UH-72 Lakota hervor, die auch als unbemanntes System an eine Vielzahl von Missionen angepasst werden könne. Fossling erklärte: „Mit der richtigen Architektur, der Austauschbarkeit, die dieses unbemannte System bieten kann. Es kann eine 2.000-Pfund-Rakete nachladen, aber auch 2.000 Pfund tragen, die als Effektoren eingesetzt werden könnten. Es könnte ein System zur elektronischen Kriegsführung sein. Die Flexibilität dieses Konzepts, das auf einer sehr bewährten Airbus-Plattform basiert, ermöglicht durch die Hinzufügung der Computerarchitektur und der unbemannten Systeme eine Vielzahl von Missionen, die vorher nicht möglich waren.“
Volker K. Thomalla
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