Der erste Prototyp (Kennzeichen: D-HEEY) des neuen Musters war bereits im Juni 2023 erstmalig geflogen, der zweite Prototyp (Kennzeichen: D-HEEZ) folgte im August 2025. Nun ergänzt also ein drittes Exemplar (Kennzeichen: D-HEEX) die Flotte, mit der der neue Hubschrauber erprobt wird und die die Nachweise für die Zulassung fliegt. Ein vierter H140-Prototyp wird die Flotte in den nächsten Monaten vervollständigen.
Airbus Helicopters H140
Der erste H140-Prototyp war im Juni 2023 zum ersten Mal geflogen, der zweite im August 2025 und der dritte im Dezember 2025. © Airbus Helicopters
Die H140 ist mit 3.175 Kilogramm maximaler Startmasse nur 195 Kilogramm schwerer als die H135. Dafür ist das Kabinenvolumen mit 6,10 Kubikmetern aber spürbar größer als bei der kleinen Schwester, die ihren Nutzern ein Kabinenvolumen von 5,04 Kubikmetern bietet. Statt fünf Sitzplätze wie die H135 bietet die H140 sechs Sitzplätze für Passagiere in der Kabine, die zudem noch über einen durchgehend flachen Boden verfügt. Um die Beladung durch das Heck zu ermöglichen, haben die Ingenieure zwei große Hecktüren konstruiert. Sie sind mit 92 Zentimetern Höhe 25 Zentimeter höher als bei der H135.
Die H140 soll die H135 im Portfolio von Airbus Helicopters nicht ablösen, sondern ergänzen. Das Muster wird von zwei Arrius 2E-Triebwerken von Safran Helicopter Engines angetrieben, die über eine digitale Zweikanal-FADEC-Triebwerkssteuerung verfügen. Das neue Arrius 2E soll weniger Maintenance erfordern als die Vorgängerversionen und so den Betreibern Kosten sparten. Die H140 erhält einen neuen Hauptrotor, der – wie bei der H145-D3 – auch über fünf Blätter verfügt. Die Hauptrotorblätter sind eine modifizierte Version der Rotorblätter der H145. Der Fenestron der H140 wurde ebenfalls für den neuen Hubschrauber optimiert.
Das Fenestron-Gehäuse besteht aus einem Stück
Er ist größer als bei der H135, und sein Gehäuse wird aus einem Stück aus Faserverbundwerkstoffen gefertigt. Der Fenestron verfügt über vier Statoren und einen Heckrotor mit zehn asymetrisch angeordneten Rotorblättern. Diese Anordnung senkt die Geräuschentwicklung des Fenestrons. Die direkten Maintenancekosten der H140 sollen auf dem Niveau der H135 liegen, obwohl die H140 ein größerer Hubschrauber ist.
Airbus Helicopters hat das neue Muster in Abstimmung mit potenziellen Betreibern konstruiert, was sich auch in der Resonanz des Marktes auf den Hubschraubertyp widerspiegelt. Über 74 Verträge – inklusive Festbestellungen und Kaufabsichtserklärungen – lagen dem Hersteller im Herbst 2025 schon für den neuen Hubschrauber vor, obwohl die ersten Auslieferungen erst für 2028 vorgesehen sind. Zu den Kunden zählen unter anderem die DRF Luftrettung, Global Medical Response (GMR), die ADAC Luftrettung, die ÖAMTC Luftrettung, Air Methods und Metro Aviation.
Airbus Helicopters entwickelt verschiedene Konfigurationen für das Muster. Als erste Konfiguration wird die HEMS-Version entwickelt, danach folgt eine Version für den gewerblichen Transport von Passagieren und als dritte Version soll die VIP-Version ACH140 realisiert werden.
Volker K. Thomalla
Keine News mehr verpassen: Abonnieren Sie unseren Newsletter!
Folgen Sie uns auf Bluesky
Liken Sie uns auf Facebook
Schon gelesen?
