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Bell Textron hat neues faltbares Rotorsystem im Windkanal getestet

Im Rahmen des SPRINT-Projekts der DARPA hat Bell Textron ein neues Rotorsystem im Windkanal getestet, bei dem der Spinner der Rotoren auch als Verkleidung der Rotorblätter im Reiseflug dient.

13.12.2024

Bell Textron hat sein Konzept einer Drohne mit faltbaren Rotoren im Windkanal in Wichita getestet. © Bell Textron

Die US-amerikanische Rüstungsforschungsbehörde DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency) sucht derzeit im Rahmen ihres SPRINT-Programms ein skalierbares Fluggerät, das eine hohe Fluggeschwindigkeit mit Senkrechtstart-Fähigkeiten vereint. Das Akronym SPRINT des Projekts steht für „SPeed and Runway INdependent Technologies“. Im Rahmen des Projekts soll auch ein X-Plane gebaut werden, um neue Technologien auch im Flug zu testen.

Bell Textron hat einen Entwurf eines unbemannten Fluggeräts für das SPRINT-Projekt ins Rennen geschickt. Für Start und Landung sollen zwei Rotoren, die in schwenkbaren Gondeln an den Tragflächenspitzen integriert sind, für den notwendigen Auftrieb sorgen. Im Reiseflug sorgt ein Jet-Triebwerk für den notwendigen Vortrieb, der Auftrieb kommt von den Tragflächen.

Geringer Widerstand für hohe Geschwindigkeiten

Um den Luftwiderstand der Konstruktion zu minimieren, falten sich die Rotoren im Reiseflug nach hinten. Ein Spinner mit drei aerodynamisch optimierten Ausbuchtungen „versteckt“ die gefalteten Rotorblätter hinter sich und reduziert so den Luftwiderstand. Außerdem erzeugen Rotorblätter auch immer ein typisches Radarecho. Mit nach hinten gefalteten Rotorblättern verringert sich die Radar-Singnatur eines Fluggeräts deutlich und verbessert die Chancen, vom gegnerischen Radar nicht entdeckt zu werden.

Die für SPRINT entwickelten Technologien sollen skalierbar sein und sowohl bei bemannten als auch bei unbemannten Luftfahrzeugen einsetzbar sein. © Bell Textron

Bell Textron hat dieses „Stop-Fold-Rotorystem“ bereits im vergangenen Jahr am Boden auf einer Hochgeschwindigkeits-Teststrecke in Holloman im US-Bundesstaat New Mexico getestet. Nun hat der Hersteller im Windkanal des National Institute for Aviation Research an der Wichita State University ein Modell vermessen und getestet.

Jason Hurst, der Executive Vice President Engineering bei Bell Textron, sagte: „Nach dem Abschluss der Tests mit dem Faltrotor auf dem Schlitten auf der Holloman Air Force Base im vergangenen Jahr freuen wir uns, nun die nächste Testphase abgeschlossen zu haben. Die fortschrittlichen Stop/Fold-Systeme von Bell werden die Geschwindigkeit, Reichweite und Überlebensfähigkeit von Senkrechtstarter-Fluggeräten revolutionieren, um Einsätze in umkämpften Umgebungen zu ermöglichen. Wir freuen uns, mit dieser bahnbrechenden Technologie Teil eines weiteren Meilensteins in der Luftfahrt zu sein.“

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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