Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat die erste von 62 fest bestellten H145M LKH (Leichte Kampfhubschrauber) für die Bundeswehr heute im Rahmen einer Feierstunde beim Hersteller Airbus Helicopters im Werk Donauwörth übernommen. In seiner Ansprache sagte der Minister, dass es jetzt bei der Beschaffung um greifbare Ergebnisse gehe und man Beindruckendes geleistet habe. Er wies darauf hin, dass zwischen der Vertragsunterzeichnung im Dezember und der jetztigen Auslieferung nur elf Monate vergangen seien. Er sagte: „Wir haben die Drehzahl bei der Beschaffung deutlich erhöht. Das BAAINBw (Anmerkung der Redaktion: „Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr“) hat Außerordentliches geleistet. Die Gelder aus dem Sondervermögen sind gebunden , die Beschaffung nimmt konkrete Formen an, die die Soldatinnen und Soldaten erreicht. Wir sind jetzt weg von den Goldrandlösungen. Marktverfügbarkeit ist ein wichtiger Faktor geworden.“
H145M LKH für die Bundeswehr
Pistorius lobte auch die Zusammenarbeit mit der Industrie und den Partnern aus Zypern – die Republik Zypern hat für ihre Nationalgarde auch sechs H145M fest bestellt. Die H145M werde nach ihrer Indienststellung den Kampfhubschrauber Tiger ergänzen und neue Einsatzmöglichkeiten schaffen. „Wir erfüllen mit dem neuen Hubschrauber unsere Zusage gegenüber der NATO, vorzeitig“, betonte der Verteidigungsminister.
Er sagte weiter: „Machen wir uns nichts vor. Putin will eine neue Weltordnung, und dafür müssen wir uns aufstellen. Sicherheit ist eine gemeinsame Aufgabe unserer Zeit. Wir brauchen Streitkräfte, die sich im Ernstfall durchsetzen können. Die Industrie benötigt Lieferketten, die durchhaltefähig sind.“
Im Hangar des Airbus-Helicopters-Auslieferungszentrum in Donauwörth stand eine H145M mit dem Kennzeichen 75+01, während auf dem Vorfeld die erste an die Bundeswehr gehende H145M LKH mit dem Kennzeichen 75+56 im Rahmen eines Line-ups von Bundeswehr-Hubschraubern (H145M LKH, H145 SAR, NH90 Sea Tiger, CH-53GS, H145M LUH SOF und Airbus Helicopters Tiger) zu sehen war. Die 75+56 führte auch einen symbolischen Start in Richtung Norden durch, kehrte aber kurze Zeit später zurück. Sie soll jetzt nach Bückeburg zum Internationalen Hubschrauber-Ausbildungszentrum überführt werden, wo sie zur Ausbildung der Bundeswehr-Crews genutzt wird. Die Ausbildung der ersten Heeresflieger auf dem Muster hat schon im August dieses Jahres begonnen.
Die ersten H145M LKH gehen nach Bückeburg
Die erste H145M LKH mit HForce-Waffenbediener-Station an Bord und voller Ausrüstung als Leichter Kampfhubschrauber wird im Laufe des nächsten Jahres an die Bundeswehr übergeben. Von den 62 fest bestellten H145M sind 57 für die Heeresflieger vorgesehen und fünf für die Luftwaffe. Der im Dezember unterzeichnete Vertrag sieht neben der Lieferung der Hubschrauber auch umfangreiche Dienstleistungen vor, so unter anderem den Support der Hubschrauber für die nächsten sieben Jahre. Die erste H145M LKH für die Bundeswehr hatte Ende September dieses Jahres ihren Erstflug erfolgreich absolviert. Die H145M sind mit einem Fünfblatt-Hauptrotor ausgerüstet und werden von zwei Arriel 2E-Triebwerken von Safran Helicopter Engines angetrieben.
Stefan Thomé, der Geschäftsführer von Airbus Helicopters Deutschland, sagte heute in Donauwörth: „Der LKH steht in vielfacher Hinsicht für Sicherheit und ist vielfältig einsetzbar. Er ist schwarmfähig (MUM-T), und ist dank seiner Konnektivität auch als fliegender Gefechtsstand nutzbar. Die offene Systemarchitektur bei der Software ermögliche schnelle Anpassungen an künftige Herausforderungen. Die H145M ist ,Future ready’. Die H145M LKH wird für die Bundeswehr ein echtes Mehrzweck-Werkzeug sein, das sie bei ihren wichtigen Missionen unterstützt.“
Volker K. Thomalla
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Dann abonnieren Sie doch unseren Newsletter!
Liken Sie uns auf Facebook
Schon gelesen?