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Die tschechische Polizei wird sechs Black Hawk-Hubschrauber bekommen

Durchbruch für die S-70M Firehawk in Europa. Tschechien ist der Erstkunde für den Lösch- und Rettungshubschrauber außerhalb der USA. Ein Großteil der Produktion des Helikopters findet in Europa statt. Die Europäische Union finanziert die Beschaffung durch das RescEU-Projekt.

20.11.2025

Die Helicopter Alliance wird sechs Black Hawk-Hubschrauber an das tschechische Innenministerium liefern. Drei der Helikopter sind S-70M Firehawk. © Lockheed Martin

Auf der Messe EUROPEAN ROTORS (17. – 20. November 2025) in Köln hat die Helicopter Alliance mitgeteilt, dass sie insgesamt sechs Hubschrauber von Sikorskys Black-Hawk-Familie an das Innenministerium von Tschechien liefern wird. Bei den Hubschraubern handelt es sich um drei UH-60L Black Hawk, die zuvor bei der U.S. Army im Einsatz waren und von der Helicopter Alliance zu zivilen Helikoptern modifiziert werden, sowie um drei neue S-70M Firehawk. Die Firehawk wurden fest bestellt, die UH-60L wurden als Optionen beauftragt. Der Auftrag aus Tschechien ist die erste Bestellung für die S-70M Firehawk aus Europa.

Der Auftrag folgt auf eine Ausschreibung des tschechischen Innenministeriums, bei der sich die tschechische Firma Česká letecká servisní (ČLS) als Vertragspartner beworben hatte. ČLS ist Teil der Helicopter Alliance. Die neuen S-70M Firehawk werden von PZL Mielec in Polen gebaut und von dem US-Unternehmen United Rotorcraft zu Lösch- und Rettungshubschraubern modifiziert. United Rotorcraft wird einen Teil dieser Modifikationen an ČLS delegieren. PZL Mielec ist – wie Sikorsky auch – ein Tochterunternehmen von Lockheed Martin. Die Hubschrauber werden von der Europäischen Union im Rahmen des RescEU-Projekts finanziert. Der Gesamtwert des Auftrag beträgt rund 4,9 Kronen, umgerechnet 202 Millionen Euro. Der Auftrag umfasst nicht nur die Lieferung der Hubschrauber, sondern auch die Ausbildung der fliegenden und technischen Crews und die technische Betreuung. Die Helicopter Alliance strebt an, die Hubschrauber innerhalb von 36 Monaten nach Auftragseingang auszuliefern.

Die S-70 Firehawk kann im Schwebeflug Wasser aufnehmen

Bei dem Umbau zum Löschhubschrauber installiert United Rotorcraft in die S-70M einen externen Tank mit einem Fassungsvermögen von 3.785 Litern (1.000 US-Gallonen) unter dem Rumpf. Außerdem erhalten die Hubschrauber einen einziehbaren Schnorchel, um den Tank im Schwebeflug in rund 60 Sekunden wieder auffüllen zu können. Das Abwerfen des Löschmittels können die Piloten per Knopfdruck sehr präzise steuern. Die Kapazität des Firehawk erlaubt die Mitnahme von bis zu zwölf Feuerwehrleuten, um sie schnell dorthin zu fliegen, wo sie am dringendsten benötigt werden.

Dr. Dennis Goege, Vorstandsmitglied und General Manager von Lockheed Martin für Europa, sagte: „Die Einführung von Firehawk-Hubschraubern bei der tschechischen Polizei stellt eine bedeutende Veränderung im Kampf gegen Waldbrände und Notfälle in der Tschechischen Republik und auf dem europäischen Kontinent dar. Durch die Kombination der bewährten Fähigkeiten der Firehawk-Hubschrauber mit dem Fachwissen der tschechischen Polizei und der Rettungsdienstspezialisten wird es möglich sein, die Gefahr von Waldbränden, die in einer Reihe von europäischen Ländern von Jahr zu Jahr zunimmt, im Rahmen des rescEU-Systems effektiver und effizienter zu bewältigen.“

Larry Alexandre, der Präsident von United Rotorcraft, sagte: „Wir freuen uns sehr, dass der Firehawk seinen ersten europäischen Kunden gefunden hat. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ČLS, um die ersten Hubschrauber dieses Typs außerhalb der Vereinigten Staaten zu bauen.“

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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