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NH90: Norwegen und NHIndustries haben sich geeinigt

Im Konflikt um die Rücknahme der norwegischen NH90-Hubschrauber und Ausgleichszahlungen für die nicht erfüllten vertraglichen Zusagen seitens des Herstellers sind Norwegen und NHIndustries zu einem Kompromiss gekommen, der NHIndustries richtig viel Geld kostet.

4.11.2025

Norwegen und NHIndustries haben einen Kompromiss gefunden und den Streit um die Rücknahme der NH90-Hubschrauber beigelegt. © NHIndustries

2021 und 2022 waren für das NHIndustries-Konsortium katastrophale Jahre: Norwegen hatte als dritter Kunde nach Australien und Belgien seine Unzufriedenheit mit den NH90-Hubschraubern in der Form zum Ausdruck gebracht, dass es den Betrieb mit dem Muster einstellte und eine Rücknahme der Helikopter durch den Hersteller forderte. Norwegen hatte 14 NH90 bestellt, die bis 2008 geliefert werden sollten, aber bis Ende 2021 waren nur acht Exemplare mit komplett einsatzbereiter Missionsausrüstung ausgeliefert. Die Forderungen Norwegens an NHIndustries beliefen sich auf rund 489 Millionen Euro. An NHIndustries sind Leonardo, Airbus und GKN Aerospace beteiligt.

Nun haben die norwegische Regierung und das NHIndustries-Konsortium eine gütliche Einigung erzielt, durch die alle Streitigkeiten zwischen den Parteien im Zusammenhang mit dem norwegischen NH90-Programm beigelegt wurden. Damit vermeiden sie weitere langwierige juristische Auseinandersetzungen. Die Parteien hätten konstruktiv zusammengearbeitet und ihre Bereitschaft zur Beilegung des Konflikts unter Beweis gestellt., teilten sie nun mit. Dies sei durch den Dialog mit den Mediatoren des Bezirksgerichts Oslo geschehen, die das Verfahren professionell und vertrauensvoll geführt hätten.

NHIndustries nimmt die NH90 zurück

Die Einigung sieht vor, dass NHIndustries (NHI) alle Hubschrauber sowie die zugehörigen Ersatzteile, Werkzeuge und missionsspezifische Ausrüstung von der norwegischen Regierung zurücknimmt. NHI übernimmt die volle Kontrolle über die zurückerhaltenen Vermögenswerte und integriert sie wieder in das NH90-Programm, wodurch die benötigten Teile und Ausrüstungen auch anderen NH90-Nutzern zur Verfügung stehen.

NHI zahlt der norwegischen Regierung im Gegenzug 305 Millionen Euro, zusätzlich zu den bereits geleisteten Zahlungen im Rahmen von Bankgarantien in Höhe von rund 70 Millionen Euro. Diese Lösung spiegelt die gegenseitige Übereinkunft der Parteien wider, alle damit verbundenen Streitigkeiten endgültig beizulegen, hieß es in einer Pressemitteilung.

Bob Fischer

 

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Über Bob Fischer

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Bob Fischer ist PPL-Inhaber mit diversen Ratings. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in Luftfahrtmagazinen auf der ganzen Welt. Bob hat eine große Erfahrung in Air-to-air-Fotografie mit Jets, Kolbenmotor- und Turbopropflugzeugen. Er hat mehr als 40 Jahre für der CAA-NL gearbeitet, sein letzter Job war Inspekteur für Flugausbildung in den Niederlanden.

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