Der Flugtaxi-Hersteller Archer Aviation aus San Jose im US-Bundesstaat Kalifornien hat sich im Bieterwettbewerb um die Patente des insolventen eVTOL-Entwicklers Lilium aus Weßling durchgesetzt. Er teilte mit, dass er rund 300 Patente von Lilium für 18 Millionen Euro erworben hat. Bei diesen Patenten handele es sich um Schlüsselinnovationen für die Advanced Air Mobility wie beispielsweise Hochvolt-Systeme, Battermanagement, fortschrittliche Fluggerät-Auslegung, Flugsteuerung, Elektromotoren, Propeller und Mantelstrom-Fans.
Lilium hat rund 1,5 Milliarden Euro verbrannt
Lilium war an der New Yorker Börse NASDAQ notiert und hatte von Investoren insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro für die Entwicklung seines Lilium Jets eingesammelt. Zwar gab es verschiedene fliegende Modelle und Erprobungs-Fluggeräte, aber das gesamte Programm hinkte Jahre hinter dem angestrebten Zeitplan hinterher. Zudem erwiesen sich die zunächst kommunizierten Leistungsdaten als viel zu optimistisch.
Adam Goldstein, der Gründer und CEO (Hauptgeschäftsführer) von Archer, sagte: „Die Pionierarbeit von Lilium hat die Grenzen des eVTOL-Designs und der eVTOL-Technologie erweitert, und wir freuen uns darauf, ihre Spitzentechnologien bei Archer einzusetzen, während wir unsere Produkt-Roadmap weiterentwickeln.“
Archer Aviation hat auch angestrebt, den gewerblichen Flugbetrieb mit seinen Archer Midnight eVTOL-Flugtaxis aufzunehmen. Das Fluggerät soll für eine Nutzlast von 454 Kilogramm zugelassen werden. Midnight kann vier Passagiere und einen Piloten aufnehmen, ist allerdings nach Angaben des Herstellers für Flüge zu Zielen von nur 20 Meilen (32 Kilometer) Entfernung und zurück optimiert.
Volker K. Thomalla
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