Die in dieser Woche von Boeing veröffentlichten Auslieferungszahlen für das Jahr 2024 zeigen, wie groß die Krise ist, in der sich der Aerospace-Konzern derzeit befindet. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres hatte Boeing gerade einmal 57 neue Verkehrsflugzeuge an Kunden übergeben, das waren weniger als der Konkurrent Airbus im Durchschnitt pro Monat ausgeliefert hatte. Dementsprechend mau fiel auch das Jahresergebnis bei den ausgelieferten Verkehrsflugzeugen aus: Gerade einmal 348 neue Airliner konnte der Hersteller an Kunden übergeben – das waren 180 Flugzeuge weniger als im Jahr 2023! Airbus hat Boeing nun das sechste Jahr in Folge bei den Auslieferungen hinter sich gelassen.
Zu den niedrigen Auslieferungszahlen beigetragen haben einerseits die nach wie vor angespannte Situation der Lieferkette, die verzögerten Zulassungen der Boeing 737 MAX 10 und der 777X, aber vor allem auch der Streik der Produktionsarbeiter in den Werken im Nordwesten der USA, der mehrere Wochen andauerte.
Boeing hängt im Auslieferungs-Tief
Heruntergebrochen auf die einzelnen Modelle ergibt sich bei Boeing für das abgelaufene Jahr folgendes Bild: Der Hersteller hat 265 Boeing 737 (Vorjahr: 396) ausgeliefert, 51 Boeing 787 Dreamliner (73), 14 Boeing 777 (26) sowie 18 Boeing 767 (33).
Die Verteidigungssparte von Boeing kam 2024 auf 112 Auslieferungen, darunter 10 KC-46A Pegasus, 4 P-8A Poseidon, 16 AH-64 Apache als neue Hubschrauber, 34 AH-64, die modernisiert wurden, 4 CH-47 Chinook als neue Hubschrauber und 9 modernisierte CH-47, 14 Boeing F-15, 11 Boeing F/A-18, 6MH-139 Grey Wolf sowie zwei T-7A Red Hawk.
Im Oktober 2024 hatte Boeing als Reaktion auf die schlechten Zahlen angekündigt, dass 17.000 Stellen konzernweit abgebaut würden. Die Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr wird Boeing am 28. Januar veröffentlichen.
Volker K. Thomalla
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