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Garmin hat das G5000 PRIME gelauncht

Der Avionikhersteller Garmin baut sein Portfolio für Verkehrsflugzeuge und große Business Jets aus. Mit dem G5000 PRIME bringt er ein leistungsstarkes Avionikpaket auf den Markt, das Maßstäbe setzt.

12.06.2025

Das im Juni 2025 gelaunchte Avionikpaket Garmin G5000 PRIME bietet den Cockpit-Crews eine Vielzahl von Möglichkeiten, die die Arbeitsbelastung der Piloten erleichtern. © Garmin

Nach der erfolgreichen Einführung des integrierten Avioniksystems G3000 PRIME im vergangenen Herbst hat Garmin heute offiziell mit dem G5000 PRIME ein neues Avionikpaketpräsentiert. Das G5000 PRIME ist eine überarbeitete Version des Flight Decks G5000, welches 2010 vorgestellt wurde und in der Cessna Citation Longitude als erstem Muster installiert wurde.

Das G5000 PRIME ist für Flugzeuge der Zulassungskategorien FAA Part 25 beziehungsweise EASA CS-25, also für große Geschäftsreisejets und Verkehrsflugzeuge ausgelegt. Carl Wolf, Vorstandsmitglied für den Vertrieb von Aviation-Produkten, Marketing, Programmen & Support bei Garmin, sagte: „Mit über 30.000 integrierten Flight Decks im Einsatz hat Garmin den Weg für Innovationen geebnet und einen neuen Standard für integrierte Avionik gesetzt. Das Avionikpaket G5000 PRIME ist vollständig für den bemannten Flugbetrieb optimiert und umfasst eine tiefere Systemintegration sowie fortschrittliche Automatisierungs- und Konnektivitätsfunktionen, die die Arbeitsbelastung der Besatzung reduzieren und die Arbeitsabläufe im Cockpit optimieren.“

Offene Systemarchitektur

Das G5000 PRIME verfügt über eine offene Systemarchitektur und kann vielfältig an die Bedürfnisse der Kunden angepasst werden. Die randlosen Displays mit fingerabdruckresistentem Glas sind größer als bei dem Vorgängersystem und bieten den Nutzern Touchscreen-Funktionalität. Sie sind natürlich bei direktem Sonnenlicht gut ablesbar.

Garmin hat beim G5000 PRIME die Messlatte für Avionik in Business Jets und Verkehrsflugzeugen noch einmal weiter hoch gelegt. © Garmin

Da heute sehr viel leistungsfähigere Multi-Core-Chips und größere Speicher zur Verfügung stehen als noch vor ein paar Jahren, verfügt das neue Avionikpaket über verdoppelte Rechenleistung, eine vierfache Speicherkapazität im Vergleich zur Vorgängerversion und eine bis zu 100 mal schnellere Systemkonnektivität. Dank der hohen Rechenleistung konnte Garmin die Bildwiederholungsraten der Displays deutlich erhöhen, so dass die Darstellungen der flugrelevanten Informationen flüssiger und schärfer erfolgen.

„Ergänzende sekundäre Anzeigeeinheiten (SDU) ermöglichen die Dateneingabe und Systemsteuerung und bieten zusätzlich die Möglichkeit, Multifunktionsanwendungen anzuzeigen. Die hochauflösenden SDUs verfügen über eine um 40 Prozent größere Bildschirmfläche als frühere Garmin-Touch-Controller“, teilt der Hersteller mit.

Die SDUs können bis zu zehn Touchscreen-Eingaben gleichzeitig erkennen und verarbeiten, so dass beide Crewmitglieder gleichzeitig mit einem Display interagieren können. Flugzeughersteller, die zusätzlich zu den Touchscreen-Eingaben auch noch eine andere Art der Eingabe wie beispielsweise durch ein Cursor Control Device im Cockpit anbieten wollen, erlaubt die Systemarchitektur die Integration solcher Geräte.

Beim Rollen sieht die Cockpit-Crew auf den Displays des Garmin G5000 PRIME den freigegebenen Rollweg und weitere für diese Phase des Flugs relevante Informationen. © Garmin

Garmin hat die Software für das G5000 PRIME neu entwickelt und bietet neue Funktionen an. Ziel der Entwickler war es, immer die Crew im Mittelpunkt zu halten und den Zugang zu den gewünschten und benötigten Informationen in jeder Phase des Flugs so schnell und einfach wie möglich zu gestalten. So gibt es beispielsweise im integrierten Flight Management System (FMS) des G5000 PRIME eine Funktion zum Ändern des Flugplans, bei der der gültige und der geänderte Flugplan grafisch nebeneinander dargestellt werden, um sicherzustellen, dass die Änderungen dem entsprechen, was die Crew auch will. Ein so genannter Window Manager erlaubt Crews von Flugzeugen mit dem neuen Avioniksystem die Displays nach ihren individuellen Bedürfnissen zu konfigurieren. Mehrere Preset-Optionen speichern die individuell konfigurierten Displays und erlauben ein schnelles Abrufen bei einem Besatzungswechsel.

Mit dem G5000 PRIME wird den Crews auch die Runway Occupancy Awarenes (ROA) Funktionalität zur Verfügung stehen. Das G5000 PRIME wertet dabei automatisch die Informationen der ADS-B-Signale sowie GPS-Positionsdaten von anderen Luftfahrzeugen an einem Flughafen aus und warnt die Crew vor einer möglichen Konfliktsituation.

In welchen Flugzeugen das G5000 PRIME künftig eingebaut wird, verriet Garmin noch nicht. Diese Ankündigungen sind Sache der Flugzeughersteller.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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