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NASA testet X-59 mit maximalem Nachbrennerschub

Die Bodentests mit dem Überschall-Experimentalflugzeug X-59 QueSST machen Fortschritte. Nun haben die Ingenieure erstmalig das Triebwerk des einzigartigen Flugzeugs mit vollem Nachbrennerschub laufen lassen.

7.01.2025

Im Dezember 2025 haben Lockheed Martin und die NASA erstmalig den maximalen Nachbrennerschub mit der X-59 getestet. © Lockheed Martin/Garry Tice

Bevor ein komplett neu entwickeltes Flugzeug zum Erstflug starten darf, wird es am Boden intensiven Tests unterzogen. Da macht auch das Überschall-Experimentalflugzeug X-59 der NASA keine Ausnahme, obwohl das Programm bereits eine massive Verspätung von mehreren Jahren aufweist. Am 12. Dezember des vergangenen Jahres haben Ingenieure von der NASA und von Lockheed Martin erstmalig in Palmdale im US-Bundesstaat Kalifornien das F414-GE-100-Triebwerk der X-59 am Boden mit vollem Nachbrennerschub laufen gelassen.

Die von der Lockheed-Martin-Innovationsschmiede Skunk Works gebaute X-59 QueSST soll aufgrund ihrer besonderen Formgebung mit einer extrem langen Bugsektion Erkenntnisse darüber liefern, wie der Überschallknall von Flugzeugen deutlich reduziert werden kann. Ursprünglich war der Erstflug der QueSST für 2021 geplant, nun soll er in diesem Jahr stattfinden. Der erfolgreiche Abschluss der Triebwerkstests ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Erstflug.

Erstflug ist für dieses Jahr angestrebt

Der Start zum Erstflug wird auf dem Flughafen von Palmdale erfolgen, die Landung aber auf der rund 50 Kilometer nördlich gelegenen Edwards Air Force Base, wo die X-59 während ihrer Forschungsflug-Kampagne stationiert bleibt.

Die X-59 ist dafür ausgelegt, in 55.000 Fuß (16.764 Meter) Reiseflughöhe mit einer Geschwindigkeit von 1.500 km/h zu fliegen. Der am Boden wahrnehmbare Überschallknall der X-59 soll nicht lauter sein als das Schließen einer Autotür, was einer Lautstärke von 75 PLdB (Perceived Level dB) entspricht. Mit der X-59 will die NASA Daten darüber sammeln, wie die Geräusche dieser Flüge von der Bevölkerung wahrgenommen werden. Diese Daten sollen dann in eine künftige Gesetzgebung einfließen, deren Ziel es ist, Überschall-Passagierflüge über Land zu erlauben.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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