Das ist ein Einstand, den sich keiner wünscht: Erst am 18. November 2024 hatte Oliver Vogelsang als neuer CFO (Chief Financial Officer) beim Flugtaxi-Hersteller Volocopter in Bruchsal seinen Job angetreten. Nun, knapp sechs Wochen später, darf er das Unternehmen nach einer gescheiterten Kapitalerhöhung in die Insolvenz begleiten.
Am 26. Dezember hatte die Volocopter GmbH beim Gericht in Karlsruhe den Antrag auf Insolvenz gestellt. Derzeit arbeiten rund 500 Beschäftigte bei dem Hersteller. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Tobias Wahl von der Anchor Rechtsanwältegesellschaft mbH aus Mannheim bestellt. Er sagte: „Das Unternehmen braucht eine Finanzierung, um die letzten Schritte zum Markteintritt zu gehen. Wir werden uns bemühen, bis Ende Februar ein Sanierungskonzept zu entwickeln und mit Investoren umzusetzen.“
Volocopter sieht sich technologisch in Führung
Dirk Hoke, der derzeitige CEO (Hauptgeschäftsführer) von Volocopter, der im September seinen Weggang von Volocopter angekündigt hatte, sagte: „Technisch, was die Flugerfahrung und im Zulassungsprozess angeht, sind wir der nationalen und internationalen Konkurrenz weit voraus. Das macht uns zu einem attraktiven Unternehmen, in das man investieren kann, während wir uns intern umstrukturieren.“
Er verweist auch darauf, dass Volocopter seinen Geschäftsbetrieb weiterführen werden und dass das Unternehmen einen geringen Kapitalverbrauch habe.
Das 2007 gegründete Unternehmen Volocopter entwickelt seit 2011 gleich mehrere Flugtaxis für verschiedene Anwendungen: VoloCity, VoloConnect und VoloDrone. Die angestrebten Termine für die Programm-Meilensteine wurden von dem Unternehmen im Laufe der Jahre immer wieder verfehlt, zum Teil sehr deutlich. Derzeit strebt Volocopter an, VoloCity 2025 fliegen zu lassen und 2026 in den gewerblichen Flugbetrieb zu stellen.
Bob Fischer
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