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Zurück zu den Wurzeln: Becker Avionics ist wieder in Baden-Baden

Becker Avionics hat sein neues Firmengebäude in Baden-Baden eingeweiht. Damit kehrt das Unternehmen in die Nähe des Standorts zurück, wo es vor 69 Jahren gegründet wurde. Das neue Gebäude bietet dem Hersteller die Voraussetzungen, um weiter zu wachsen.

23.05.2025

Becker Avionics hat ein neues Gebäude in Baden-Baden bezogen, nur wenige Hundert Meter von der Stelle entfernt, wo das Unternehmen vor seinem Umzug nach Rastatt mehrere Jahre beheimatet war. © V. K. Thomalla

Der mittelständische Avionik-Hersteller Becker Avionics ist – örtlich gesehen – zurück zu den Wurzeln gekehrt. Am 22. Mai eröffnete das Unternehmen den Neubau seines Headquarters Germany mit einer Feierstunde. Nach Angaben von Markus M. Börsig, dem Geschäftsführer der Gesellschaft für Stadterneuerung und Stadtentwicklung Baden-Baden hat es fast auf den Tag genau fünf Jahre gedauert von der ersten Kontaktaufnahme durch Becker Avionics und der Eröffnung des Gebäudes.

In dem neuen, vierstöckigen Gebäude, das auch nach neuesten Nachhaltigkeitsstandards gebaut wurde – unter anderem mit einer PV-Anlage und Wärmepumpen auf dem Dach – , sind neben der Entwicklung und Produktion auch alle anderen Unternehmensfunktionen angesiedelt. Becker Avionics hat im Januar dieses Jahres mit dem Bezug des Gebäudes in Baden-Baden begonnen. Wolfgang Kühling, der CEO (Hauptgeschäftsführer) der Becker Avionics GmbH, erinnerte in seiner Rede daran, dass ein solcher Umzug keine Banalität darstellt. So sind beispielsweise die Zulassungen eines Luftfahrtunternehmens durch das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) an den Standort gebunden. Durch den Umzug mussten diese Zulassung wieder beantragt und genehmigt werden, bevor neue Geräte an Kunden ausgeliefert werden durften.

Roland Becker, der Inhaber der Becker Avionics Gruppe, sprach zur Eröffnung des neuen Standortes in Baden-Baden. © V. K. Thomalla

Roland Becker, der Inhaber der Becker Avionics Gruppe, sagte beschrieb in seiner Ansprache den Weg, den Becker Avionics seit der Gründung vor 69 Jahren am Flugplatz Baden-Baden – damals noch als Abteilung des Herstellers Becker Autoradio – gegangen ist. 22 Jahre blieb das Unternehmen in Baden-Baden und zog dann nach Übernahme eines Wettbewerbers nach Rastatt. 1995 wurde Becker Autoradio in die USA verkauft, berichtete Becker und im Anschluss daran verlegte der als „Becker Flugfunk“ gegründete Hersteller seinen Sitz erneut, dieses Mal an den Baden Airpark auf der ehemaligen kanadischen Airbase.

Becker Avionics ist Hersteller und Zulieferer

„Es war eine Odysee, unseren Platz in der Luftfahrt zu finden“, beschrieb er die Firmengeschichte. Aber diesen Platz hat Becker Avionics längst gefunden. Heute stellt das Unternehmen ADS-B-Transponder, Intercom Systems und COM-NAV-Anlagen für die Luftfahrt her und vertreibt sie unter eigenem Namen. Aber Becker Avionics ist auch als Zulieferer aktiv und baut beispielsweise Systeme für Garmin, verriet Roland Becker in seiner Ansprache.

Heute sei Airbus Helicopters der größte Kunde. Becker Avionics hat auch Tochtergesellschaften in Polen, wo beispielsweise TCAS-II-Transponder entwickelt werden, die aber in Deutschland gefertigt werden, so Becker. Auch in Taiwan ist Becker mit einer eigenen Tochterfirma vertreten. Die sollte ursprünglich einmal Autoradios fertigen. „Wegen der Supply Chain bleibt uns Taiwan auch erhalten“, beschrieb Roland Becker die Strategie des Unternehmens, eine möglichst große Fertigungstiefe zu behalten.

Das neue Gebäude in Baden-Baden steht auf einem 4.000 Quadratmeter großen Grundstück, das Becker bereits 2003 erworben hatte. Es bietet die Voraussetzungen, damit das Unternehmen weiter wachse könne, so Roland Becker. Becker Avionics hat – inklusive des Grundstückskaufs – rund acht Millionen Euro in sein neues Headquarters Germany investiert.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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