Die Flughafen Wien AG legt das Projekt einer dritten Piste zu den Akten. Nach eingehender Analyse aller relevanten Entscheidungsfaktoren habe der Vorstand der Flughafen Wien AG heute beschlossen, das geplante Projekt 3. Piste nicht weiter zu verfolgen, teilte der Flughafenbetreiber am 25. November mit.
Der Flughafen Wien-Schwechat (Markenname: Vienna Airport, IATA-Dreiletter-Code VIE) verfügt derzeit über zwei Pisten: Die 11/29 ist 3.500 Meter lang, die 16/34 kommt auf eine Länge von 3.600 Meter. Damit sind beide Start- und Landebahnen geeignet für Großraumflugzeuge, die zu Langstreckenflügen starten.
Wien verfügt über zwei Interkont-Pisten
Die Vorstände der Flughafen Wien AG, Magister Julian Jäger und Dr. Günther Ofner, teilten per Presseaussendung mit: „Neben den auf rund zwei Milliarden massiv gestiegenen prognostizierten Baukosten haben sich auch die Rahmenbedingungen infolge der überlangen Verfahrensdauer grundlegend geändert. So wurden im Jahr 2005 pro Flugbewegung 71 Passagiere befördert, 2024 waren es durch den Einsatz größerer Flugzeuge bereits 139 Passagiere, was den Druck auf die Pistenkapazität mildert. Mit ausschlaggebend für die Entscheidung ist auch, dass die größten Airline-Kunden am Standort dem Projekt negativ gegenüberstehen und ohne Refinanzierung durch höhere Tarife die wirtschaftliche Basis der Investition nicht darstellbar ist.“ Als weiteren Grund für die Beendigung des Ausbauprojekts nennt die Flughafen AG die nach 17 Monaten nach wie vor offene Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes über eine Bauzeitverlängerung.
Die Betreibergesellschaft geht davon aus, dass auch mit den beiden vorhandenen Pisten und einem Ausbau der Terminals die Kapazität des Flughafens ausreicht, um bis zu 52 Millionen Passagiere pro Jahr zu verkraften. Im vergangenen Jahr nutzte eine Rekordzahl von 31,72 Millionen Fluggästen den Vienna Airport.
Das Management behält sich aber eine Hintertür offen, sollte die Realität die Annahmen bei der Entwicklung der Verkehrszahlen übertreffen. Es will nicht ausschließen, dass bei Bedarf in fernerer Zukunft nach einem neuen Genehmigungsverfahren ein Pistenprojekt verfolgt werde.
Volker K. Thomalla
Keine News mehr verpassen: Abonnieren Sie unseren Newsletter!
Folgen Sie uns auf Bluesky
Liken Sie uns auf Facebook
Schon gelesen?