In letzter Zeit war es auffallend still geworden um den Elektroflugzeug-Hersteller Eviation Aircraft aus Arlington im US-Bundesstaat Washington. Zwar hatte das Unternehmen am 27. September 2022 den Erstflug seines zweimotorigen Elektroflugzeugs Alice gefeiert, aber der Jungfernflug dauerte gerade einmal acht Minuten und war nach einer Platzrunde wieder zu Ende. Seitdem ist das Flugzeug nicht wieder in der Luft gewesen.
Auf den neuesten computergenerierten Bildern sieht Alice wieder verändert aus: Die Winglets an den Flügelspitzen sind deutlich größer als beim Prototyp und die Bugsektion des Flugzeugs entspricht nun denen heutiger Business Jets. Auch der Rumpf verbreitert sich nicht mehr in der Flugzeugmitte, sondern ist konventionell als Röhre gestaltet.
Nun hat sich das erst jüngst gegründete Luftfahrtunternehmen UrbanLink Air Mobility aus Florida mit einer Kaufabsichtserklärung für zehn Exemplare des neunsitzigen Elektroflugzeugs in das Auftragsbuch des Herstellers eingetragen. Zusätzlich hat UrbanLink Optionen für zehn weitere Alice gezeichnet. Damit ist nach eigenen Angaben das Volumen des Auftragsbuchs von Eviation Aircraft auf über 5,0 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 4,55 Milliarden Euro) angewachsen.
Elektrisches Fliegen soll alltäglich werden
Andre Stein, der Hauptgeschäftsführer (CEO) von Eviation Aircraft, sagte: „Eviation und UrbanLink teilen den Traum, das elektrische Fliegen zum Alltag zu machen. Auf dem Weg zur Markteinführung von Alice werden Partnerschaften wie diese eine Zukunft des Fliegens sicherstellen, die den Reisenden bequeme, zugängliche und erschwingliche Flugreisen ermöglicht, die den Planeten schonen.“
UrbanLink Air Mobility will eine Flotte von emissionsfreien Fluggeräten betreiben, von eVTOL-Flugtaxis über Bodeneffektgeräte bis zu elektrisch angetriebenen Commuter-Flugzeugen. So hat es unter anderem bekanntgegeben, 20 Lilium Jets sowie bis zu 27 REGENT Seaglider Viceroy zu bestellen. Das Unternehmen strebt an, im Sommer 2026 im Süden Floridas den gewerblichen Flugbetrieb aufzunehmen. Ed Wegel, der Gründer und Vorsitzende von UrbanLink Air Mobility, hatte im Mai dieses Jahres gesagt: „Advanced Air Mobility wird schnell Realität, und UrbanLink wird diese transformative Technologie in Südflorida sowie in weiteren Märkten in den USA und in Übersee zum Leben erwecken. Unser Team setzt sich mit Leidenschaft für die Nutzung von AAM ein, um intelligentere und effizientere Transportlösungen zu schaffen, die sich positiv auf die Gemeinden auswirken. Südflorida mit seinen einzigartigen geografischen und demografischen Merkmalen bietet uns eine spannende Gelegenheit, das transformative Potenzial der Luftmobilität zu demonstrieren.“
Volker K. Thomalla
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