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WestJet vergibt Milliarden-Auftrag an die Lufthansa Technik

Die Lufthansa Technik kann ihren industriellen Fußabdruck in Nordamerika durch den neuen Maintenance-Vertrag mit der kanadischen Billigfluggesellschaft WestJet deutlich vergrößern. Auch für das Werk in Hamburg wird durch die Vereinbarung das Auftragsvolumen steigen.

14.02.2025

Die Lufthansa Technik wird in Calgary eine neue Reparaturwerkstatt für die LEAP-1B-Triebwerker der Fluggesellschaft WestJet errichten. © Lufthansa Technik

Die Lufthansa Technik hat von der kanadischen Billigfluggesellschaft WestJet einen Auftrag erhalten, der 15 Jahre lang läuft und einen Gesamtwert von mehreren Milliarden Euro darstellt. In den nächsten 15 Jahren wird die WestJet ihre LEAP-1B-Turbofans ihrer Boeing 737 MAX exklusiv von der Lufthansa Technik instandhalten lassen. Nach Angaben der Airline ist dies der größte Maintenance-Auftrag in der Geschichte der Fluggesellschaft. Er sei nach einem wettbewerbsorientierten, globalen Beschaffungsprozess abgeschlossen worden, betont WestJet.

Die Lufthansa Technik betreut schon seit 2023 die CFM56-7B-Turbofans der WestJet. WestJet betreibt 132 Flugzeuge der Boeing 737-Familie, darunter 50 Boeing 737 MAX 8, sowie sieben Boeing 787-9 Dreamliner. Der Low Cost Carrier hält noch 42 ausstehende Aufträge für die Boeing 737 MAX 10. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts will WestJet 130 Boeing 737 MAX betreiben.

WestJet versteht sich als kanadisches Unternehmen und zeigt das auch mit dem Wort „Proudly“ (stolz) über der Flagge des Landes. © V. K. Thomalla

Um den neuen Instandhaltungsauftrag erledigen zu können, und um den eigenen industriellen Fußabdruck in Kanada zu verstärken, wird die Lufthansa Technik in Calgary in der kanadischen Provinz Alberta eine eigene Triebwerksreparatur-Werkstatt für die Instandhaltung der LEAP-1B-Triebwerke errichten. Dort sollen die schnellen Wartungsarbeiten durchgeführt werden, während die Grundüberholung der LEAP-1B-Turbofans im Werk in Hamburg und beim Joint-Venture-Unternehmen XEOS in Polen erfolgen soll. Der Aufbau des Werkes und dessen Ausrüstung werden von der Regierung von Alberta und der Regierung von Kanada finanziell unterstützt.

Unterstützung bei Aufbau der Triebwerkswerkstatt

„Die Anlage wird über einen modernen Prüfstand für Triebwerke der nächsten Generation verfügen, den ersten seiner Art in Kanada, und die Entstehung von Arbeitsplätzen in der Region fördern. Der Betrieb soll 2027 aufgenommen werden, wobei WestJet der erste Kunde sein wird“, teilte Lufthansa Technik mit.

Alexis von Hoensbroech, der Hauptgeschäftsführer (CEO) der WestJet Group, sagte: „WestJet wurde mit der Idee gegründet, Flugreisen weiterzuentwickeln und für Kanadier erschwinglich zu machen. Dieser historische Auftrag ermöglicht es uns, wichtige Triebwerksreparaturen nach Kanada zu holen und einen wichtigen Teil unseres Geschäftsbetriebs effizienter und kostensicherer zu gestalten, während wir gleichzeitig unser Engagement für die Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit und die Unterstützung der Wirtschaft in Alberta unter Beweis stellen. Wir sind stolz auf die Partnerschaft mit Lufthansa Technik. Dies ist ein außergewöhnlicher Moment für WestJet, unsere Gäste, WestJetters, für die Städte und Gemeinden in Westkanada und unsere Zulieferer.

Sören Stark, der Vorstandsvorsitzende derLufthansa Technik, sagte: „Dieser Vertrag ist einer der größten, der jemals an einen MRO-Anbieter für CFM LEAP-Triebwerke weltweit vergeben wurde. Er unterstreicht die führende Position von Lufthansa Technik bei der Betreuung von Triebwerkstypen der neuen Generation. Wir schätzen das große Vertrauen von WestJet in unsere umfassende Expertise und in unsere Fähigkeit, ein zuverlässiger, langfristiger Partner zu sein. Gleichzeitig sind wir dankbar für die starke Unterstützung durch unsere lokalen Verbündeten in Kanada, die für den Aufbau einer neuen Triebwerksreparaturwerkstatt und eines Prüfstandes in Calgary unerlässlich ist.“

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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