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Die Indian Air Force hat die MiG-21 in den Ruhestand geschickt

Mit der Außerdienststellung der MiG-21 Bison in Indien wird das Kampfflugzeug nur noch in wenigen Ländern genutzt. Zwischen 1956 und 1975 wurden über 10.000 Exemplare gebaut.

30.09.2025

Die indischen Luftstreitkräfte haben die MiG-21 am 26. September 2025 offiziell außer Dienst gestellt. © Indian Air Force

Bei einer Zeremonie am 26. September 2025 auf dem Stützpunkt Chandigarh der Indian Air Force verabschiedete die indische Luftwaffe ihre letzten MiG-21 in einem gebührenden Rahmen. An der Veranstaltung, die live in den sozialen Medien übertragen wurde, nahmen führende indische Militärs sowie der Verteidigungsminister des Landes, Rajnath Singh, teil. Air Chief Marshal Amar Preet Singh, der Stabschef der Indian Air Force, unterstrich die historische Bedeutung dieses Typs für die indische Luftwaffe und steuerte im Rahmen eines letzten Vorbeiflugs selbst eine einsitzige MiG-21.

Mit der Auslieferung der ersten MiG-21 aus russischer Produktion im Jahr 1963 war Indien das erste nichtkommunistische Land, das diesen Typ flog. Die ersten indischen Piloten wurden in der Sowjetunion ausgebildet.

Hindustan Aeronautics produzierte ab den 1960er Jahren die MiG-21 in Lizenz und lieferte schließlich über 600 Exemplare aus. Das Flugzeug war das Rückgrat der Indian Air Force (IAF) in den Kriegen gegen Pakistan 1965 und 1971. Es kam auch in den darauffolgenden Jahren während der Krisen zwischen den beiden Nachbarländern zum Einsatz, wobei 1999 und 2019 MiG-21 abgeschossen wurden.

In den 2000er Jahren erhielt die MiG-21 im Zuge einer umfassenden Modernisierung ein neues Radar, neue Avionik und ein neues elektronisches Kampfführungssystem. Sie erhielt außerdem die Fähigkeit, die R-77-Luft-Luft-Rakete einzusetzen, die Ziele außerhalb der Sichtreichweite bekämpfen kann.

Die Hälfte der MiG-21 ging durch Unfälle verloren

Trotz ihrer langen Einsatzdauer bei der IAF weist die MiG-21 eine zweifelhafte Sicherheitsbilanz auf. Fast die Hälfte der MiG-21 der IAF gingen durch Unfälle und Abstürze verloren. Seit 1970 sind 170 MiG-21-Piloten dabei ums Leben gekommen. Insgesamt absolvierten die MiG-21 der IAF nach Angaben des Indian Defence Research Wing 1.584.522 Flugstunden.

In Indien war das Muster fast sechs Jahrzehnte im Einsatz. Zu den Luftwaffen, die heute noch eine nennenswerte Anzahl an MiG-21 betreiben, gehören Nordkorea (26 Exemplare), Angola (23) und Jemen (19). Auch Libyen, Mali, Mosambik und der Sudan besitzen einige wenige MiG-21. Darüber hinaus befinden sich elf MiG-21 in Privatbesitz und in Museen.

Bob Fischer

 

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