Der Aerospace-Konzern Leonardo hat erstmalig die Auslegung des Demonstrators der Rotor-Drohne Proteus gezeigt. Seit 2013 arbeitet die Abteilung FPG (Future Programmes Group) des Unternehmen im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der britischen Rüstungsbeschaffungsbehörde DE&S Future Capability Innovation am Konzept einer schiffsgestützten Rotor-Drohne, die für die U-Bootjagd und die Aufklärung und Überwachung eingesetzt werden soll. Im Juni 2022 hatte Leonardo UK den Auftrag zur Entwicklung und dem Bau eines Proteus-Demonstrators vom britischen Verteidigungsministerium erhalten.
Die jetzt veröffentlichte Konzeptzeichnung zeigt ein Fluggerät mit dem Heckausleger und dem Heckrotor der AW09, einem Fünfblatt-Hauptrotor sowie Öffnungen an der Unterseite des Rumpfes, aus denen Sonarbojen und/oder Effektoren abgeworfen werden können. Das Nutzlastabteil ist aber nach Angaben von Leonardo als Modul ausgelegt. Das bedeutet, dass es abhängig von der Mission, schnell ausgetauscht werden kann. Dabei kann auch beispielsweise ein größerer Tank im Nutzlastmodul integriert werden, um die Flugdauer zu erhöhen. „Das Design des Proteus-Technologie-Demonstrators zeigt, dass Komponenten aus dem gesamten Hubschrauber-Portfolio von Leonardo verwendet wurden, um die Kosten zu senken und die Entwicklung des Fluggeräts zu beschleunigen“, teilte der Hersteller mit. „Leonardo hat auch auf das Wissen und die Erfahrung aus seinen bestehenden UAS-Programmen (Uncrewed Air System) zurückgegriffen.“
Digitaler Zwilling beschleunigt die Erprobung
Leonardo hat bei der Auslegung und der Entwicklung von Proteus nach eigenen Angaben einen digitalen Zwilling des Fluggeräts programmiert. Dadurch könnten mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) bereits Fähigkeiten von Proteus im Labor getestet werden, ohne dass dafür echte Flugtests notwendig seien. Dies reduziere die Entwicklungszeiten und die Kosten im Vergleich zur traditionellen Entwicklung von Drehflüglerm.
Der Proteus-Demonstrator wird im Leonardo-UK-Werk in Yeovilton gebaut und soll in diesem Jahr erstmalig fliegen.
Bob Fischer
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