Der Iran unterliegt strengen Wirtschaftssanktionen westlicher Länder. Die Kampfflugzeugflotte des Militärs und der Revolutionsgarden ist veraltet und besteht unter anderem noch aus einigen F-4 Phantom, F-5 Freedom Fighter und F-14 Tomcat. Zwar hat das Regime Kapazitäten aufgebaut, um Ersatzteile für die Fighter zu produzieren, aber einige Ersatzteile lassen sich nicht einfach nachbauen, so dass der Iran auf verschiedenen Wegen versucht, sich diese Teile illegal zu besorgen.
Das US-Justizministerium hat in einer Pressemitteilung gemeldet, dass es einen 68-jährigen US-Amerikaner mit iranischen Wurzeln angeklagt hat, weil er versucht habe, Ersatzteile für Flugzeuge in den Iran zu verschiffen. Der Mann wurde am 13. August dieses Jahres in Kalifornien in Haft genommen.
Abschreckung für Nachahmer
Matthew M. Graves, der Staatsanwalt des Districts of Columbia, sagte: „Die Angriffe des Irans und seiner Stellvertreter auf die Verbündeten der USA im Nahen Osten und die fortgesetzte Versorgung Russlands mit Drohnen und anderer Technologie für seinen illegalen Krieg gegen die Ukraine zeigen, warum wir alles in unserer Macht Stehende tun müssen, um den Iran daran zu hindern, US-Ersatzteile, -Dienstleistungen und -Technologie zu erwerben. Die heute angekündigten Anklagen sind der jüngste Schritt in unseren laufenden Bemühungen, diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die illegal Waren und Dienstleistungen in den Iran liefern, und andere davon abzuhalten, dasselbe zu tun.“
Mindestens seit 2023 habe der Angeklagte versucht, so das Justizministerium, vier verschiedene Ersatzteiltypen in den USA auf Bestellung aus dem Iran zu erwerben und in den Iran zu verschiffen. Dabei habe er jeweils falsch angegeben, Endnutzer der Teile zu sein. Es können ihm Fälle für insgesamt fast drei Dutzend individueller Ersatzteile nachgewiesen werden. Diese Teile würden unter anderem in der F-4 Phantom II benötigt, die noch vom Iran geflogen werden. Die Verschiffung der Teile sollte jeweils über die Vereinigten Arabischen Emirate/VAE) erfolgen. Da die Behörden früh einschritten, sei es aber zu keiner Verschiffung der Teile gekommen.
Volker K. Thomalla
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