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Sierra Nevada Corp. bringt sich mit dem Jet-Trainer Freedom in Stellung

Die Sierra Nevada Corporation (SNC) hat ihr Jet-Trainer-Projekt Freedom vorgestellt, mit dem sie sich um einen Auftrag der U.S. Navy für einen Nachfolger der T-45C Goshawk bewirbt. Die US-Marine benötigt fast 200 neue Trainingsjets.

23.08.2025

Die Sierra Nevada Corporation bringt ihren Jet-Trainer Freedom in den Wettbewerb der U.S. Navy für einen Nachfolger der T-45C Goshawk ein. © Sierra Nevada Corporation

Der Jet-Trainer T-45C Goshawk steht bei der U.S. Navy schon seit 1991 im Dienst. Diese Missionen sind für die Struktur und für das Fahrwerk des Flugzeugs eine Härteprobe, denn unter anderem lernen die Nachwuchs-Fighterpiloten auf der T-45C auch Trägerlandungen. Schon Anfang 2020 hat die Navy begonnen, sich Gedanken über einen Nachfolger ihres Fortgeschrittenen-Jet-Trainers zu machen. Es gibt derzeit zwar noch keine förmliche Aufforderung zum Einreichen eines konkreten Vorschlags an die unterschiedlichen, potenziellen Anbieter, aber es steht außer Frage, dass ein förmliches Beschaffungsverfahren in wenigen Monaten gestartet werden muss, um zu verhindern, dass die T-45C ausgemustert werden müssen, und noch noch kein Nachfolger bereit steht.

Den neuen Jet-Trainer Freedom will die Sierra Nevada Corporation komplett neu entwickeln. © Sierra Nevada Corporation

Nun hat sich mit der Sierra Nevada Corporation ein weiterer potenzieller Anbieter für einen neuen Jet-Trainer für die U.S. Navy gemeldet. Das in Sparks im US-Bundesstaat Nevada beheimatete Unternehmen will mit dem Freedom-Jet-Trainer die erwartete Ausschreibung UJTS (U.S. Navy Undergraduate Jet Training System) der U.S. Navy gewinnen.

Freedom ist ein komplett neues Flugzeug

Die Sierra Nevada Corporation will den Freedom-Jet-Trainer komplett neu entwickeln und verspricht, den von der U.S: Navy benötigten Zeitplan einzuhalten. Das Unternehmen will unter anderem mit deutlich niedrigeren Beschaffungs- und Betriebskosten im Vergleich zur T-45C punkten. So wird das Flugzeug trotz des herausfordernden Schulalltags eine garantierte Lebensdauer der Zelle von 16.000 Stunden aufweisen. Der Doppelsitzer wird so ausgelegt, dass dank des geschleppten Fahrwerks in dieser Zeit bis zu 35.000 Trägerlandungen von Nachwuchs-Fighterpiloten absolviert werden können. Außerdem soll die Endurance von Freedom 30 bis 40 Prozent höher liegen als bei den heutigen Jet-Trainern, so dass längere Flüge möglich sind. Unbestätigten Informationen zufolge will die U.S. Navy in der Ausschreibung 10.000 Betriebsstunden der Flugzeugstruktur und 35.000 Landungen fordern. SNC würde diese Forderungen erfüllen.

Jon Piatt, der Executive Vice President der Sierra Nevada Corporation, sagte: „SNC unterstützt die Marine seit mehr als 40 Jahren, und das Freedom Trainer-Programm ist das Ergebnis unserer jahrzehntelangen Erfahrung und unseres unermüdlichen Engagements für Sicherheit und Überlegenheit der U.S. Navy. Wir sind stolz darauf, unser fundiertes Fachwissen und unseren Innovationsgeist zu nutzen, um eine Trainingslösung zu liefern, die nicht nur den aktuellen Anforderungen der Marine gerecht wird, sondern auch zukünftige Anforderungen vorwegnimmt.“

Beim Antrieb haben sich die SNC-Konstrukteure für das FJ44-4M von Williams International entschieden. Als Schleudersitz sollen zwei Martin-Baker Mk-18-Sitze für Sicherheit im Notfall sorgen. Das Flugzeug ist aber nur ein Teil eines kompletten Trainingssystems, zu dem auch Simulatoren und Lern-Software gehören.

Die U.S: Navy hatte im letzten Jahr angedeutet, schon im Haushaltsjahr 2026 die ersten Flugzeuge zu bestellen. Allerdings ist eine echte Serienfertigung aus heutiger Sicht nicht vor 2030 zu erwarten.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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