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Der Flughafen Erfurt feiert 100-jähriges Bestehen

Vor einem Jahrhundert begann der Linienluftverkehr in der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt mit der Erstlandung einer Junkers F13. Im Laufe der Jahre gab es ein stetiges Auf und Ab des Airports, der sich aber heute wieder in einer Phase des Wachstums befindet.

10.05.2025

Impressionen vom Flughafen Erfurt mit voller Besucherterrasse. Aufgenommen 1968.© Stadtarchiv Erfurt

Vor genau 100 Jahren, am 10. Mai 1925, setzte die einmotorige Junkers F13 mit dem Kennzeichen D-558 als erstes Flugzeug auf der damals 730 Meter langen Piste des neu erbauten Flughafens von Erfurt auf. Wenig später folgte eine zweite F13, die am nächsten Tag Rundflüge durchführte. Außer einer Piste und einer Baracke gab es keine weitere nennenswerte Infrastruktur, aber ein Anfang war gemacht. Erfurt war in das Streckennetz der Junkers-Luftverkehr AG aufgenommen. Die Streckenführung der ersten Linienflüge in Erfurt lautete: Berlin – Leipzig – Erfurt – Frankfurt am Main beziehungsweise Breslau – Dresden – Leipzig – Erfurt – Kassel – Dorsten. 1928 war die Zahl der täglichen Starts und Landungen in Erfurt auf 14 angestiegen.

Die Geschichte des Luftverkehrs in Erfurt in Bildern

Kurz vor dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939 wurde der zivile Luftverkehr auf dem Flughafen Erfurt-Nord auf dem Roten Berg eingestellt. Luftfahrt gab es dennoch auf dem Platz Erfurt, aber nur noch militärische Luftfahrt. Zusätzlich baute die Luftwaffe 1935 den Fliegerhorst Erfurt-Bindersleben im Westen der Stadt, der im April 1945 kurzzeitig von der United States Army Air Forces genutzt wurde, bevor er an die sowjetischen Luftstreitkräfte übergeben wurde, die jedoch kein Interesse an dem Platz hatten.

Mit einem Testflug nach Erfurt am 28. Mai 1957 nach Erfurt und Flügen am 16. Juni 1957 von Berlin zu den Flughäfen Barth, Dresden, Erfurt und Leipzig wurde der Inlandflugverkehr in der DDR eröffnet und Erfurt hatte wieder einen Verkehrsflughafen, der auch von Geschäftsreiseflugzeugen aus Westeuropa genutzt wurde.

Agrarflugstaffel war in Erfurt angesiedelt

Mit der Grundsteinlegung für Verwaltungsgebäude und Werft der Agrarflugstaffel und einer damit verbundenen Stationierung von Agrarflugzeugen und Hubschraubern in Erfurt im Oktober 1975 konnte eine Nutzung des Flughafens auch für den landwirtschaftlichen Bereich gesichert werden.

Im September 1990 wurde der Flughafen Erfurt in eine GmbH umgewandelt. Heute besitzt der Freistaat Thüringen 95 Prozent und die Stadt Erfurt 5 Prozent der Anteile an der Flughafen-Gesellschaft.

In den 90er Jahren wurden viele bauliche Veränderungen vorgenommen. Am 8. Dezember 1995 wurde der neue Tower in Betrieb genommen, am 12. Mai 1996 das neue Terminal B eingeweiht. Seit 1998 ist der Flughafen über die A71 und A4 sehr gut an das Autobahnnetz angebunden.

1994 erhielt der Tower des Flughafens Erfurt eine neue Kanzel. © Archiv Flughafen Erfurt GmbH

Mithilfe des neu installierten Instrumentenladesystems konnten je nach Windstärke und Windrichtung die Anflüge über die Stadt um ca. 20 Prozent reduziert werden. Die Verlängerung der Start- und Landebahn auf 2.600 Meter wurde im Juni 1999 freigegeben und ermöglichte auch größeren Flugzeugen sichere Starts und Landungen. Im März 2001 konnte der Allwetterflugbetrieb in der Landerichtung aus Ost wird mit der Betriebsstufe CAT IIIb realisiert werden. Die Inbetriebnahme der Betriebsstufe CAT II und IIIb für die Landerichtung West erfolgte im März und September des gleichen Jahres.

Im Mai 2000 wurde der 24-stündige Flugbetrieb am Flughafen Erfurt aufgenommen.  Ende 2002 wurde ein Hangar für die Wartung von Flugzeugen mit einer Grundfläche von 65 x 75 Metern errichtet, der von Airlines und Wartungsbetrieben sehr gut genutzt wird.

Airport of the Year 2002 der VC

Die Pilotenvereinigung Cockpit zeichnet 2002 den Erfurter Airport mit dem Titel „Airport of the Year 2002“ aus. Mit der Auszeichnung werden unter anderem die weitere Verbesserung der Sicherheitseinrichtungen gewürdigt. Mit Beginn des Allwetterflugbetriebes wurde auch in die Rollwege ein modernes Rollleitsystem installiert. Dieses Befeuerungssystem leitet die Flugzeuge zu ihren Park- bzw. Startpositionen. Integrierte Induktionsschleifen überwachen die Rollbewegungen permanent.

Seit Juni 2005 ist der Flughafen durch die Fertigstellung einer neuen Stadtbahntrasse schnell und komfortabel mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

Prominenten Besuch gab es in Erfurt 2009, als eine der beiden VC-25A Air Force One der U.S. Air Force in Erfurt landete. © Andreas Hultsch

Besondere Fluggäste gab es am Flughafen Erfurt unter anderem im Jahr 2009 mit dem amerikanischen Präsidenten Barack Obama, und 2011 mit Papst Benedikt XVI. Der Flughafen der Thüringer Landeshauptstadt wurde im März 2011 in „Flughafen Erfurt-Weimar“ umbenannt.

Während der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 bis 2023 bewährte sich der Flughafen einerseits als Parkfläche für Verkehrsflugzeuge, die wegen der fehlenden Nachfrage und der Einreiseverbote von vielen Ländern nicht benötigt und zwischengeparkt wurden, aber auch als Landeplatz für Frachtflüge mit Masken und Schutzkitteln aus China.

Von 2023 auf 2024 stieg die Zahl der Passagiere am Flughafen Erfurt-Weimar um über 24 Prozent wieder auf über 169.000.

 

 

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