Der Arbeitsmarkt für Cockpit- und Cabin-Crews glich in den vergangenen Jahrzehnten einer Achterbahnfahrt: Auf eine lange Phase des Anstiegs folgte ein rapider Abstieg. So auch in den drei letzten Jahren, als die Corona-Pandemie die Airlines auf der ganzen Welt in eine Krise stürzte und Passagier-Airlines ihr fliegendes Personal abbauten. Piloten in der Business Aviation und bei Frachtfluggesellschaften waren davon allerdings nicht betroffen, sie flogen in der Krise mehr als je zuvor. In der Finanzkrise 2008 war es dagegen genau umgekehrt.
FMG-Flight Training in Paderborn/Lippstadt
Dreamliner voraus: Eine Boeing 787 der Lufthansa rollt auf dem Flughafen Paderborn/Lippstadt an der Piper Seneca der FMG-Flight Training vorbei. © FMG-Flight Training
Nun suchen die Fluggesellschaften weltweit wieder fliegendes Personal, weiß Michael Gross, der Geschäftsführer der FMG-Flight Training, aus erster Hand: „Renommierte Airlines wie Lufthansa, DHL, Condor, Eurowings Discover und viele Executive-Flugdienste suchen händeringend qualifiziertes Personal, um den stark angestiegenen Flugverkehr auch personell abbilden zu können. Deshalb sind die Berufsaussichten für angehende Piloten sehr gut. Das freut mich für die jungen Leute, die wirklich eine harte Zeit hinter sich haben.“
Seine Flugschule, die FMG-Flight Training am Flughafen Paderborn/Lippstadt hat gerade die Ausbildungskapazitäten erhöht, um der großen Nachfrage nach qualifiziertem Cockpitpersonal Rechnung zu tragen. Hatte die FMG in der Vergangenheit pro Jahr jährlich zwei Ausbildungskurse für jeweils 20 Nachwuchsflugzeugführer angeboten, so werden ab diesem Jahr zwei Kurse mit jeweils 24 Ausbildungsplätzen angeboten. Noch seien einige Ausbildungsplätze nicht vergeben, sagt Gross im Gespräch mit Aerobuzz. Die Ausbildungskurse starten im April und im September. Für Interessenten an einer Ausbildung bietet die FMG-Flight Training regelmäßig einen Infotag an.
Die Zahl der IR-Lehrer für die Ausbildung der angehenden Berufspiloten hat Gross verdreifacht. Die Ausbildungsflotte mit drei Cessna 152, einer Cessna 172, zwei Piper Archer und zwei Piper Arrow sowie einer Piper Seneca ist gut ausgelastet. Im vergangenen Jahr waren die Flugzeuge über 3.300 Stunden in der Luft. Ergänzt wird die Flotte durch einen FNPT-II-Simulator, auf dem sowohl die Single-Engine- als auch Multi-Engine-Ausbildung erfolgen kann.
Um effizienter schulen zu können, hat die FMG-Flight Training im vergangenen Jahr die vorher an einem Nachbarplatz durchgeführte Wartung der Flugzeuge mit Hilfe eines mobilen Maintenanceservices an den Flugplatz Paderborn/Lippstadt zurückgeführt. Dadurch entfallen Shuttleflüge zur Werft und das damit verbundene, wetterbedingte Risiko.
Am Flughafen Paderborn/Lippstadt ist die Flugschule ausdrücklich willkommen. Airport-Geschäftsführer Roland Hüser sagte: „Wir bieten in sehr guter Zusammenarbeit mit der FMG-Flight Training ausgezeichnete Möglichkeiten für angehende Piloten, die gerade jetzt beste Berufschancen haben.“
Volker K. Thomalla
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