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EBACE 2023: Impressionen vom ersten Messetag

Die EBACE 2023 hat heute in Genf ihre Pforten geöffnet. Sie steht ganz im Zeichen der Bemühungen der Industrie um Nachhaltigkeit. Die Hersteller betonen, dass sie sich an ihr Versprechen halten werden, die Business Aviation bis 2050 klimaneutral zu machen, auch wenn es eine Riesen-Herausforderung ist, die hohe Investitionen erfordert.

23.05.2023

Auf dem Static Display der EBACE 2023 war die ganze Bandbreite der Luftfahrzeuge der Business Aviation zu sehen. © V. K. Thomalla

Die europäische Geschäftsluftfahrtmesse EBACE 2023 hat heute auf dem Messegelände Palexpo sowie auf dem Vorfeld des Flughafens von Genf begonnen. Das Thema Nachhaltigkeit steht im Fokus der Messe. Dennoch haben Störer das Static Display auf dem Vorfeld des Flughafens Genf-Cointrin gestürmt und versucht, sich an einigen der ausgestellten Flugzeugen zu befestigen. Der Airport wurde daraufhin geschlossen, anfliegende Flugzeuge wurden umgeleitet, bis die Situation geklärt war. Die Störer zeigten aber kein Interesse an Diskussionen oder an einem zivilisierten Meinungsaustausch, sie forderten pauschal ein Verbot der Geschäftsluftfahrt.

Impressionen vom ersten Messetag

Die EBACE 2023 kann nicht mit einer Flut von Neuheiten oder der Bekanntgabe von Großaufträgen aufwarten. Zwar gibt es einige Premieren im Static Display zu sehen, wie beispielsweise die Gulfstream G800, die Dassault Falcon 6X und die TBM 960, aber im Großen und Ganzen dominiert auf der EBACE 2023 „Business as usual“.

Beim Thema Nachhaltigkeit drehen sich die Diskussionen vor allem um die Verwendung des nachhaltig produzierten Treibstoffs SAF, der die schnellste und wirkungsvollste Form der Reduzierung von CO2-Emissionen darstellt, aber auch die Themen „Optimierung des Flugbetriebs“ sowie die Verwendung von nachhaltigen Materialien bei der Produktion von Kabinenausrüstungen sind Teil der Initiativen, mit denen die Business Aviation ihren Umwelt-Fußabdruck nachhaltig verringert.

Fachpersonal wird dringend gesucht

Auch der Mangel an Fachpersonal ist Thema auf der Messe. Die meisten Unternehmen der Branche suchen qualifiziertes Personal, nicht nur die Hersteller, auch Dienstleister und Zulieferer sowie Flugbetriebe. Ohne dieses Personal können nicht nur Wachtsumschancen der Branche wahrgenommen werden, es droht sogar eine Reduzierung der heutigen Geschäftsaktivitäten. Ohne Personal fliegt kein Flugzeug und findet keine Maintenance statt.

Dabei sind die wirtschaftlichen Ausgangsfaktoren für die Branche positiv, denn im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Luftfahrtdaten-Analyseunternehmens JETNET iQ 702 neue Geschäftsreiseflugzeuge mit Turbinenantrieb ausgeliefert. Während der COVID-19-Pandemie war die Nachfrage nach Business Jets nach einem kurzen Einbruch nach dem Beginn der Pandemie sprunghaft gestiegen. Nun hat sich die Situation wieder normalisiert, berichtet JETNET iQ. Die Umfragen des Unternehmens bei bestehenden Betreibern haben JET iQ dazu veranlasst, seine Prognosen für die nächsten Jahre um zehn Prozent nach oben zu korrigieren. Das Unternehmen prognostiziert nun einen Bedarf von 13.000 neuen Geschäftsreiseflugzeugen mit Turbinenantrieb (Jets und Turboprops) zwischen heute und 2023. In diesem Zeitraum werden 7.000 ältere Flugzeuge in den verdienten Ruhestand gehen und ausgemustert. Sie werden durch moderne Flugzeuge ausgetauscht.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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