Viele Privatpiloten kennen Rudy Frasca, auch wenn sie ihm nie persönlich begegnet sind. Aber sie haben in vielen Fällen im Rahmen ihrer PPL- oder IFR-Ausbildung in einem seiner Produkte gesessen (und geschwitzt). Rudy Frasca hat sein Unternehmen Frasca International 1958 unter dem Namen Frasca Aviation gegründet. Er flog seit seinem 14. Lebensjahr und diente in der US Navy, wo er als Fluglehrer angehenden Navy-Piloten die ersten fliegerischen Schritte auf einem Link-Trainer beibrachte. Danach hatte er ein Studium in Luftfahrt-Psychologie absolviert.
Wie so viele Gründer von großen US-Unternehmen hat auch Rudy Frasca sein erstes Produkt in seiner Garage gebaut. Der Flugsimulator wurde gut angenommen, und die Firma wuchs mit der General Aviation. Bis heute hat Frasca nicht weniger als 2.600 Simulatoren für eine unglaubliche Bandbreite von Flugzeug- und Hubschraubermustern gebaut. Dabei deckt die Firma auch die gesamte Palette an Ausbildungsgeräten ab, vom einfachen Verfahrensübungstrainer bis hin zum Full-Flight-Simulator.
Rudy Frasca sammelte Warbirds
Rudy Frasca war sein Leben lang begeistert von der Luftfahrt. Er sammelte auch historische Flugzeuge und besaß unter anderem eine Curtiss P-40, eine Supermarine Spitfire, eine Grumman Hellcat, eine T.34 Mentor und einen Nachbau einer japanischen Zero. Sein liebstes Flugzeug war allerdings, so verriet er in einem Interview, seine Piper Cub, das Flugzeug, auf dem er seinen ersten Soloflug absolviert hatte. Viele seine Flugzeuge hat er schon zu Lebzeiten Museen als Dauerleihgabe übergeben.
Rudy Frasca war trotz seiner unermüdlichen Arbeitsleistung vor allem ein Familienmensch. Seine Frau Lucille hatte er 1955 geheiratet, zusammen hatten sie acht Kinder. Einer seiner Söhne, John Frasca, übernahm von ihm 2011 die Geschäftsführung des Unternehmens. Rudy Frasca starb am 11. Mai 2020 nach einem erfüllten Leben eines natürlichen Todes.
Volker K. Thomalla