Der Flugzeughersteller Textron Aviation aus Wichita im US-Bundesstaat Kansas hat Berichte bestätigt, nach denen er die Produktion des Midsize Jets Cessna Citation Sovereign+ sowie des zweimotorigen Turboprop-Flugzeugs Beechcraft King Air C90GTx hat auslaufen lassen. Das Unternehmen habe die Entscheidung getroffen, um das Produktportfolio der aktuellen sowie der künftigen Nachfrage anzupassen.
Konkurrenz im eigenen Haus
Im vergangenen Jahr hatte Textron Aviation noch sechs Sovereign+ an Kunden ausgeliefert. Damit liegt die Gesamtzahl der hergestellten Citation Sovereign bei 394 (darunter 94 Citation Sovereign+). Allerdings wurde die Sovereign+ durch Konkurrenz im eigenen Haus, namentlich der Citation Latitude und Citation Longitude, von oben und unten in die Zange genommen. Die 2015 zugelassene Latitude und ihre größere Schwester, die 2019 zertifizierte Citation Longitude, sind einfach die moderneren Flugzeuge. Das hat sich auch in den Verkaufszahlen widergespiegelt: Von der Citation Latitude konnte Textron Aviation im schwierigen letzten Jahr 26 Exemplare ausliefern, von dem Super Midsize Jet Citation Longitude 18.
Die Beechcraft King Air C90GTx ist das kleinste Mitglied der erfolgreichen King Air-Familie. © Textron Aviation
Auch bei der Beechcraft King Air C90GTx – dem kleinsten Mitglied der King Air-Familie – war die Nachfrage zuletzt deutlich rückläufig. In den Jahren 2006 bis 2010 lieferte der Hersteller jährlich zwischen 40 und 50 Flugzeuge dieses Typs aus. 2020 waren es noch acht Exemplare. Seit 2016 hatte Textron Aviation durchschnittlich noch eine King Air C90 pro Monat verkauft und ausgeliefert. Das ist war weniger als ein Drittel der Verkaufszahlen der beiden größeren Schwestern der Turboprop-Twin, die jeweils auf 30 (King Air 250) beziehungsweise 50 (King Air 350) kamen.
Mit der Vorstellung der King Air 260 und King Air 360 im letzten Jahr stand der Hersteller unter Druck, entweder die C90 auch zu modernisieren oder aber die Produktion einzustellen. Am Ende hat der Markt entschieden.
Der Hersteller betont, dass das Unternehmen die Flugzeuge natürlich auch weiterhin betreuen und Ersatzteile für sie bereitstellen werde.
Volker K. Thomalla
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