Homepage » Helikopter » Die H160M Guépard ist erstmalig geflogen

Der neueste Hubschrauber für die französischen Streitkräfte, die H160M Guépard, ist nun zum ersten Mal in der Luft gewesen. Das Muster soll gegen Ende dieses Jahrzehnts insgesamt fünf andere Hubschraubertypen beim französischen Heer, den Luftstreitkräften und der Marine ablösen.

24.07.2025

Airbus hat den Erstflug der militarisierten Version H160M begonnen. © Jerome Deulin / Airbus Helicopters

Vor einem Jahr hat Airbus Helicopters mit der Endmontage der ersten H160M Guépard begonnen. Insgesamt wird der Hersteller drei Prototypen der militarisierten Version der H160 bauen. Das erste Exemplar hat nun in Marignane in Südfrankreich seinen Erstflug erfolgreich absolviert. Die Erstflugbesatzung bestand aus dem Testpiloten Samuel Chartier und den drei Flugtestingenieuren Nicolas Certain, Laurent Maruejols und Alban Corpron.

Die H160M Guépard wird im Rahmen des Programms HIL (Hélicoptère Interarmées Léger) für die französischen Streitkräfte entwickelt. Das Verteidigungsministerium hatte im Mai 2019 angekündigt, bis zu 169 Exemplare des Musters für alle Teilstreitkräfte der französischen Streitkräfte beschaffen zu wollen. Die Marine soll 49 Exemplare erhalten, die Luftstreitkräfte 40 und die Armee 80 Exemplare.

Bruno Even, der CEO (Hauptgeschäftsführer) von Airbus Helicopters, sagte nach dem erfolgreichen Erstflug: „Der Start der Flugerprobungskampagne ist ein wichtiger Meilenstein für das H160M-Programm. Wir haben von der französischen Marine hervorragendes Feedback zur Leistung ihrer sechs H160 erhalten, die sich durch eine hohe Verfügbarkeit bewährt haben. Diese Hubschrauber sind seit über zwei Jahren bei Such- und Rettungsmissionen auf See im Einsatz und haben in einem anspruchsvollen Umfeld eine herausragende Leistung und Zuverlässigkeit bewiesen. Die H160M ist ein Hubschrauber, der speziell für die militärischen Einsätze von morgen entwickelt wurde: zuverlässig, wendig, hochgradig vernetzt und mit Sensoren und Waffen der neuesten Generation ausgestattet. Vor allem aber ist er hochgradig skalierbar und kann sich an veränderte Einsatzbedingungen anpassen.“

Hochgradig vernetzter Helikopter

Mehrere Kommunikationssysteme ermöglichen nach Angaben von Airbus Helicopters die vollständige Integration der H160M in Luft-, See- und Land-Luft-Operationen. Das Muster profitiere außerdem von Sensoren der neuen Generation, wie dem elektrooptischen System Euroflir 410 von Safran und dem Radar AirMaster C von Thales. Das Selbstschutzsystem sei für den Einsatz im gesamten elektromagnetischen und optischen Spektrum ausgelegt und verfüge über automatische Täuschkörpersysteme. Die H160M ist nach Angaben des Herstellers der erste Helikopter von Airbus Helicopters, bei dem ein System zur Zusammenarbeit mit Drohnen serienmäßig integriert ist. Angetrieben von zwei Arrano-Triebwerken von Safran Helicopter Engines erreicht der Hubschrauber eine Reichweite von 458 nautischen Meilen (848 Kilometer).

Der erste H160M-Prototyp soll die errechneten Flugleistungen des Musters validieren und 2026 im scharfen Schuss seine Fähigkeiten beim Waffeneinsatz nachweisen. Bei Airbus Helicopters steht der zweite Prototyp der H160M in der Endmontage, der unter anderem für die Tests unter extremen klimatischen Bedingungen zum Einsatz kommen wird.

Das französische Verteidigungsministerium war bei der Auftragsvergaben davon ausgegangen, die H160M ab 2027 bei der Truppe einzuführen. Nach heutiger Planung werden die ersten H160M nun aber erst Ende 2028 an die französischen Streitkräfte übergeben. >

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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