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Boeing beteiligt sich an SAF-Hersteller Norsk e-Fuel

E-Fuels haben das Potenzial, die CO2-Emissionen der Luftfahrt substanziell und schnell zu senken. Boeing investiert nun in ein norwegisches Unternehmen, um die Produktionskapazitäten für diesen Treibstoff spürbar zu erhöhen.

21.01.2025

von links nach rechts: Karl Hauptmeier, der CEO von Norse e-Fuel, Maria Laine, Präsidentin von Boeing UK, Irland und nordische Länder sowie Lars Bjørn Larsen, der Chief Commercial Officer von Norse e-Fuel. © Boeing

SAF (Sustainable Aviation Fuel) ist ein Schlüsselfaktor bei der Reduzierung der CO2-Emissionen der Luftfahrt. Über die gesamte Lebensdauer des Treibstoffs betrachtet, also Förderung, Transport, Aufbereitung, Lagerung und Transport zum Verbraucher, reduziert sich der CO2-Ausstoß bei der Verwendung von SAF im Vergleich zu Jet-Treibstoff aus fossilen Quellen um rund 80 Prozent. Nutzt man Elektro-SAF, also Jet-Treibstoff, der durch einen PtL-Prozess (Power-to-Liquid) aus grünem Wasserstoff, erneuerbaren Energien und CO2 erzeugt wird, dann werden sogar die CO2-Emissionen sogar um über 90 Prozent reduziert.

Allerdings ist der Aufbau solcher Anlagen aufwendig und kostenintensiv. Die Produktion von SAF hinkt weltweit deutlich hinter dem Bedarf hinterher, trotz eines deutlichen Ausbaus der Produktionskapazitäten in den letzten Jahren.

Der Boeing ecoDemonstrator des Jahres 2018, eine Boeing 777F, die das Unternehmen von FedEx geliehen hat, ist schon im Mai 2018 mit 100 Prozent Biotreibstoff geflogen. © Port of Moses Lake

Boeing hat nun eine Vereinbarung mit dem 2019 gegründeten, norwegischen Treibstoffhersteller Norsk e-Fuel unterzeichnet, nach der Boeing in das norwegische Unternehmen investiert und zum Schlüsselpartner bei der Entwicklung der PtL-Produktion in Norwegen wird.

Steve Gillard, Regionaldirektor für Nachhaltigkeit bei Boeing für Europa, den Mittleren Osten, Türkei, Afrika und Zentralasien, sagte: „Unsere Unterstützung und Zusammenarbeit mit Norsk e-Fuel unterstreicht die Bedeutung der Nutzung fossilfreier Energie zur Beschleunigung der SAF-Produktion, die der Schlüssel zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen in der Luftfahrt bis 2050 ist. Unsere Partnerschaft zur Förderung von E-Fuels wird dazu beitragen, die Kommerzialisierung von SAF in den nordischen Ländern und auf der ganzen Welt voranzutreiben und die Zugänglichkeit und Verfügbarkeit für unsere Kunden zu verbessern, während wir dabei helfen, ein robustes SAF-Ökosystem aufzubauen.“

Zwar wurden 2024 nach Angaben der International Air Transport Association (IATA) eine Million Tonnen SAF weltweit produziert – das entspricht einem Volumen von 1,3 Milliarden Litern –, aber das waren gerade einmal 0,53 Prozent des globalen Verbrauchs von Jet-Treibstoff. Die IATA geht davon aus, dass sich die SAF-Produktion in diesem Jahr etwas mehr als verdoppeln wird. Willie Walsh, der Generaldirektor der IATA, nannte diesen Anstieg dennoch „enttäuschend langsam“.

Anteil soll in der EU bis 2030 auf 6,0 Prozent steigen

Innerhalb der Europäischen Union will man bis 2030 auf einen Anteil von 6,0 Prozent SAF des Treibstoffverbrauchs der Luftfahrt in Europa kommen, und bis 2050 auf einen Anteil von 70 Prozent.

Norwegen hat gute Voraussetzungen als Standort für die PtL-SAF-Produktion, verfügt das Land doch über riesige Mengen an erneuerbaren Energien in Form von Wasserkraft. Lars Bjørn Larsen, der Chief Commercial Officer (kaufmännische Geschäftsführer) von Norsk e-Fuel, sagte heute nach der Unterzeichnung des Abkommens mit Boeing in Oslo: „Unser Ziel ist es, e-Fuels wettbewerbsfähig zu machen und schließlich fossile Brennstoffe in kritischen Infrastrukturen zu ersetzen, da SAF leicht zugänglich und erschwinglich werden muss, um die Dekarbonisierung der Luftfahrt voranzutreiben. Die Investition von Boeing wird unsere Projektpipeline weiter beschleunigen und den Übergang der gesamten Luftfahrtindustrie zu Netto-Null-Emissionen erleichtern.“

Volker K. Thomalla

 

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