Obwohl russische Aussteller sich in diesem Jahr auf der Farnborough Airshow rar machten, waren viele neue Flugzeugmuster erstmalig auf der Messe zu sehen. Neben dem Airbus A220-300, der Boeing 737 MAX 7, der Embraer E190 E-2 und dem einmotorigen Turboprop-Trainer Diamond DART-550 waren unter den weiteren Debütanten auch die Gulfstream G500, die Dassault Aviation Falcon 8X, der Airbus A350-1000 sowie der italienische Jet-Trainer Leonardo T100.
Die Flugzeughersteller und ihre Zulieferer konnten auch mit den Ergebnissen des ersten Messetages auf dem Flughafen Farnborough – der TAG Aviation gehört – zufrieden sein, denn insgesamt konnte Airbus, Boeing, Embraer und ATR Bestellungen für über 400 Flugzeuge bekanntgeben, auch wenn ein Teil der jetzt veröffentlichten Aufträge bereits zuvor Eingang in die Auftragsbücher gefunden hatte.
Impressionen vom ersten Tag
Das kleinste Muster der Boeing 737 MAX-Familie zeigte sich sehr agil im Flugprogramm. © Paul Kaps
Auch industriepolitisch brachte der heutige Tag einen wichtigen Meilenstein hervor, denn der britische Verteidigungsminister Gavin Williamson präsentierte auf dem Stand von mit BAE ein Mock-up eines künftigen Fighters namens Tempest, der momentan im nationalen Alleingang angegangen wird. Er ist klar als Kontrahent des von Frankreich und Deutschland angestrebten Future Combat Aircraft Systems (FCAS) aufgestellt. Großbritannien hat weitere Nationen eingeladen, sich an dem eigenen Fighter zu beteiligen. Die britische Regierung sagte jedoch klar, dass sie sich eine Beteiligung an einem europäischen Projekt nur vorstellen könne, wenn dieses Projekt unter britischer Führung stünde. Mit Tempest und FCAS buhlen also jetzt zwei europäische Kampfflugzeugprojekte um weitere Mitstreiter wie Spanien, Italien, Schweden, Polen und andere europäische Länder, die über eine entsprechende Luftfahrtindustrie und einen Bedarf an einem neuen Kampfflugzeug ab 2030 haben. Minister Williamson sagte: „Wir sehen eine gefährliche neue Ära der Kriegsführung vor uns. Deswegen müssen wir uns auf die Zukunft konzentrieren. Heute zeigen wir ihnen einen kleinen Blick in die Zukunft.“
Volker K. Thomalla
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