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Standschwingversuche der D328 UpLift erfolgreich abgeschlossen

Mit dem Forschungsflugzeug D328 UpLift will das DLR künftig neue Technologien testen, die die Luftfahrt klimaverträglicher machen. Dazu benötigt die Forschungseinrichtung aber ein genaues Simulationsmodell des Flugzeugs, um Anbauten schnell, wirtschaftlich und sicher anbringen zu können.

12.09.2025

Bei den Standschwingversuchen verglichen die DLR-Mitabeiter vor Ort die gemessenen Daten mit den Vorhersagemodellen. © DLR

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat zusammen mit dem Hersteller Deutsche Aircraft Standschwingversuche mit dem Forschungsflugzeug D328 UpLift in einer Halle der Deutschen Aircraft am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen durchgeführt.

„Das auf einer Luftstützung gebettete und somit vom Boden entkoppelte Flugzeug wurde strukturdynamisch genau vermessen. Mithilfe der Ergebnisse validieren die Forschenden die Vorhersagemodelle, die das Schwingungsverhalten des Flugzeugs in jeder Flugsituation simulieren. Experimentelle Umbauten, etwa für neuartige Antriebstechnologien, können dann zügiger und wirtschaftlicher umgesetzt werden. Das DLR leitet das Projekt und bringt seine Systemkompetenz in der Luftfahrtforschung ein, um nachhaltige Technologien schneller in die Praxis zu bringen“, teilte das DLR nach dem erfolgreichen Abschluss der Messkampagne mit.

Die Beschleunigungssensoren, hier am Spinner, erfassten die Eigenfrequenzen, Schwingungsformen und Dämpfungen sämtlicher Bauteile. © DLR

In Vorbereitung für die Versuchsreihe wurde das Turboprop-Flugzeug mit 237 Beschleunigungssensoren versehen. So genannte Shaker versetzen das Flugzeug für die Versuche in Schwingungen. Die Forschenden nutzen teils am DLR entwickelte Software, um die empfangenen Signale der Sensoren auf handelsüblichen PCs anzuzeigen, weiterzuverarbeiten und schließlich auszuwerten.

Erste Analyse der Daten vor Ort

Die Forscher werteten die Daten schon vor Ort aus und verglichen die Ergebnisse mit den Vorhersagemodellen. Dadurch konnten sie erkennen, ob die Sensoren gut funktionierten und ob bestimmte Frequenzbereiche nach einer Repositionierung der Sensoren erneut geprüft werden mussten.

Julian Sinske vom DLR-Institut für Aeroelastik sagte: „Mit dem Standschwingungsversuch haben wir einen wichtigen Meilenstein im Projekt Uplift erreicht. Nun können wir kommende Modifikationen am Forschungsflugzeug auch aeroelastisch bewerten. Ich freue mich, dass wir den Test effizient durchgeführt und hochwertige Ergebnisse erzielt haben. Dazu hat auch die neue Luftstützung entscheidend beigetragen.“

„Aus dem Standschwingungsversuch haben wir einen sehr wertvollen Datensatz gewonnen. Auf dieser Grundlage können wir jetzt schneller als erwartet die benötigten Außenanbauten am Flügel und am Rumpf angehen“, ergänzte Stefan Schröder vom Projektmanagement der DLR-Einrichtung Flugexperimente.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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