Nicht nur in den USA, auch in Europa hat am Samstag ein Großraumflugzeug Teile eines Triebwerks nach dem Start verloren. Die betroffene Boeing 747-412BCF der Longtail Aviation von den Bermudas war um 16.12 Uhr Lokalzeit auf der Piste 21 des Flughafens Maastricht zu einem Flug unter der Flugnummer LGT5504 nach New York gestartet. Die 747 mit dem Kennzeichen VQ-BWT wurde 1991 gebaut und stand bis 2004 bei Singapore Airlines im Dienst. 2007 wurde sie vom Hersteller zum Frachter rumgebaut und flog danach für verschiedene Luftfahrtunternehmen, unter anderem die Martinair Holland und die ACG Air Cargo Germany. Seit November 2020 gehört sie zur Flotte der Longtail Aviation.
Kurz nach dem Start traten Teile der Turbine aus dem Triebwerk Nummer 1 aus und fielen auf das Dorf Meerssen, zwei Kilometer südlich der Startbahn. Ein Teil traf eine ältere Frau, die dabei leicht verletzt wurde, ein Kind zog sich Verbrennungen zu, als er versuchte, eines der Teile aufzusammeln. Weitere Teile schlugen in Häuser und parkende Autos ein und beschädigten diese.
Mayday: Luftnotlage erklärt
Die Besatzung des Großraumfrachters setzte zunächst eine Pan Pan Pan Dringlichkeitsmeldung ab, bevor sie kurze Zeit später mit einem Mayday-Notruf Luftnotlage erklärte.
Die Crew ließ das Flugzeug bis auf Flugfläche 100 steigen und ließ Treibstoff ab, um das maximal zulässige Landegewicht zu erreichen. Nach mehreren Holdings in der Gegend von Verviers in Belgien landete das Flugzeug eine Stunde nach dem Start sicher auf dem Flughafen von Lüttich (Liège). Als Antrieb dieser Boeing 747-412BCF dienen vier Turbofans des Typs PW4056 von Pratt & Whitney. Die niederländische Flugunfall-Untersuchungskommission hat ihre Arbeit aufgenommen, um die Ursache des Zwischenfalls zu klären.
Bob Fischer
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