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FAA-Zulassung für das Pratt & Whitney GTF Advantage

Die GTF-Getriebfan-Familie hat Pratt & Whitney und seinen Partnerfirmen in den vergangenen Jahren Sorgenfalten auf die Stirn getrieben. Mit der neuen Version GTF Advantage steht den Nutzern ab diesem Jahr eine leistungsgesteigerte Version mit großer Produktreife zur Verfügung.

27.02.2025

Die neueste Version des GTF-Getriebefans, das GTF Advantage, wurde im Februar 2025 von der US-Luftfahrtbehörde FAA zugelassen. © Airbus/Sylvain Ramadier

Die US-Luftfahrtbehörde FAA (Federal Aviation Administration) hat der weiterentwickelten Version des Getriebefans GTF von Pratt & Whitney die Zulassung für den Einsatz an den Flugzeugen der Airbus A320neo-Familie erteilt. Rick Deurloo, der Präsident des Geschäftsbereichs Commercial Engines beim RTX-Tochterunternehmen Pratt & Whitney, sagte: „GTF-Triebwerke bieten bereits heute den niedrigsten Kraftstoffverbrauch und die geringsten CO2-Emissionen für Single-Aisle-Flugzeuge. Das GTF Advantage baut diesen Vorsprung weiter aus. Neben einer verbesserten Robustheit ermöglicht das Triebwerk mehr Schub und bietet den Betreibern von Flugzeugen der A320neo-Familie einen noch höheren Mehrwert. Dies kommt insbesondere bei reichweitenstarken Flugzeugen wie der A321XLR voll zum Tragen.“

Im Vergleich zur Vorgängerversion bietet das GTF Advantage zwischen vier und acht Prozent mehr Startschub, wodurch die Flugzeuge eine höhere Nutzlast und eine größere Reichweite erzielen können. Der Hersteller arbeitet nach eigenen Angaben daran, dass das GTF Advantage auch mit reinem SAF (Sustainable Aviation Fuel) betrieben werden kann.

Das GTF Advantage wird das GTF als Standardversion in der Serienfertigung ablösen. Pratt & Whitney rechnet mit der Auslieferung der ersten GTF Advantage-Triebwerke noch in diesem Jahr.

Im Rahmen des Testprogramms der neuen GTF-Version führte Pratt & Whitney umfangreiche Dauertests durch, um die Produktreife bei der Inbetriebnahme zu verbessern. Das GTF Advantage habe – so Pratt & Whitney – im Vergleich zum aktuellen GTF-Triebwerk mehr als doppelt so viele Tests absolviert. Es profitiere außerdem von mehr als 100.000 Stunden an Triebwerks- und Prüfstandstests in allen GTF-Programmen sowie 38 Millionen Flugstunden im Betrieb. Bestimmte Elemente der GTF Advantage-Konfiguration könnten in das heutige GTF-Triebwerk integriert werden, um eine längere Einsatzzeit am Flügel zu ermöglichen.

MTU ist ein wichtiger GTF-Programmpartner

Die MTU Aero Engines ist ein wichtiger Programmpartner bei der GTF-Triebwerksfamilie. Sie fertigt bis zu 18 Prozent des Triebwerks.

Während der Entwicklung des GTF Advantage hat sie die Partner maßgeblich unterstützt. Das Unternehmen nutzte nach eigenen Angaben seine Erfahrung aus der bestehenden Getriebefan-Flotte sowie fortschrittliche Auslegungs- und Messmethoden, um die Robustheit und Effizienz des Triebwerks systematisch weiter zu steigern. Die MTU verbesserte das Design der Hochdruck-Verdichterschaufeln deutlich und versah sie mit einer optimierten Schutzbeschichtung für den Einsatz unter anspruchsvollen Umgebungsbedingungen. Der einzigartige Verdichter-Prüfstand der MTU in München ermöglichte eine frühzeitige Validierung der Aerodynamik des neuen Hochdruckverdichters. Darüber hinaus erhielt die schnelllaufende Niederdruckturbine ein optimiertes aktives Spaltkontrollsystem, das einen noch höheren Wirkungsgrad der neuen GTF-Version ermöglicht.

Lars Wagner, der CEO (Hauptgeschäftsführer) der MTU Aero Engines AG, sagte: „Die MTU ist ein zuverlässiger Partner im Getriebefan-Programm. Wir glauben fest an die vielversprechenden Aussichten dieser Triebwerksfamilie und freuen uns auf die ersten Triebwerksauslieferungen im Laufe dieses Jahres.“

Volker K. Thomalla

 

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