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Die Billigfluggesellschaft Wizz Air wird auf zwei Strecken versuchsweise den nachhaltig produzierten Treibstoff SAF dem konventionellem Kerosin beimischen. Dabei kauft sie aber nur eine minimale Menge ein, die nur für wenige Flüge reicht.

22.10.2024

Die Billigfluggesellschaft Wizz Air testet in Mini-Mengen den Einsatz von SAF. © Volker K. Thomalla

Der ungarische Low Carrier Wizz Air hat angekündigt, auf zwei Strecken künftig ein wenig nachhaltig produzierten Treibstoff SAF (Sustainable Aviation Fuel) einzusetzen. Er sieht sich damit „an vorderster Front bei der Einhaltung der bevorstehenden EU-Luftverkehrsvorschriften RefuelEU, die 2025 in Kraft treten sollen“. SAF ist deutlich teurer als Kraftstoff aus fossilen Quellen und steht auch (noch) nicht in der benötigten Menge zur Verfügung. Außerdem ist derzeit die Verwendung auf eine Beimischung von maximal 50 Prozent zu konventionellem Kerosin in Flugzeugen zulässig.

Wizz Air wird den Einsatz von SAF auf zwei Strecken testen: Barcelona–Budapest und Brüssel-Charleroi–Budapest. Am Flughafen von Barcelona kauft die Billig-Airline 16 Tonnen reines SAF für die Tests und in Charleroi 18 Tonnen. Der Treibstoff stammt von der spanischen Firma Cepsa und wird von World Fuel Services ausgeliefert. In Barcelona werden dem Jet-A1-Treibstoff fünf Prozent SAF beigemischt, in Charleroi bis zu zehn Prozent. Ein Airbus A320 hat ein Tankvolumen von 26.730 Litern, also grob gerechnet 20 Tonnen. Bei einer Beimischung von zehn Prozent SAF reicht die angestrebte Menge SAF in Charleroi gerade einmal für neun Flüge. Die Airline betont, dass es sich um einen ersten Schritt handele, und dass der Anteil von SAF „im Laufe der Zeit“ zunehmen solle. Wizz Air betreibt 222 Flugzeuge der A320-Familie und befördert rund 62 Millionen Passagiere jährlich. Angesichts dieser Zahlen sind 34 Tonnen SAF auf zwei Flughäfen nicht mehr als eine homöopathische Menge.

Airbus begleitet die SAF-Tests bei Wizz Air

Wizz Air arbeitet bei den Tests mit Airbus zusammen. Der Hersteller sei entschlossen, die Einführung von SAF als wesentliches Element seiner Dekarbonisierungsstrategie voranzutreiben, erklärte Julie Kitcher, Chief Sustainability Officer und Communications bei Airbus. Treibstoffeffiziente Flugzeuge und SAF würden den Großteil der Emissionsreduzierungen liefern, die unsere Branche bis 2050 vornehmen muss, sagte sie. Deshalb sei die Zusammenarbeit mit Partnern wie Wizz Air bei der Integration von SAF in den gesamten Flugbetrieb heute ein wichtiger Schritt.

Wizz Air will auch die Passagiere in die Tests einbeziehen und eine Umfrage unter den Fluggästen durchführen, um deren Verständnis und Wahrnehmung von SAF- und Nachhaltigkeitsinitiativen in der Luftfahrt zu erfahren. Die Ergebnisse dieser Umfrage will die Airline später der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Volker K. Thomalla

 

 

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