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Das Denali-Triebwerk GE Catalyst hat seine FAA-Zulassung erhalten

Es war ein langer und nicht ganz hürdenfreier Weg, aber nun hat es GE Aerospace geschafft: Die Musterzulassung des Catalyst-Turboprop-Triebwerks durch die US-Luftfahrtbehörde FAA liegt vor. Damit ist auch die Zulassung der neuen Beechcraft-Single Beechcraft Denali einen wichtigen Schritt vorangekommen.

28.02.2025

Am 16. Juni 2022 ist das zweite Exemplar der Beechcraft Denali zum ersten Mal geflogen. © Textron Aviation

Es war schon so etwas wie eine unendliche Geschichte, die aber nun ihr gutes Ende genommen hat. Textron Aviation hatte im Sommer 2016 die Turboprop-Single Denali – damals noch unter der Bezeichnung Cessna Denali – gelauncht und hatte sich bei der Wahl des Triebwerks für das komplett neu entwickelte Turboprop-Triebwerk ATP von GE Aviation entschieden. Seinerzeit war der Hersteller von einem Erstflug des neuen Flugzeug im Jahr 2018 ausgegangen, obwohl die Integration eines komplett neu entwickelten Triebwerksmusters in einem komplett neuen Flugzeug immer ein gewisses Risiko darstellt.

Das Turboprop-Triebwerk Catalyst treibt unter anderem die Beechcraft Denali und die Eurodrone an. © Volker K. Thomalla

Die Jahre gingen ins Land und GE – mittlerweile als eigenständiges Unternehmen mit dem Namen GE Aerospace – musste zerknirscht immer neue Programmverzögerungen vermelden. Das ATP wurde zwischenzeitlich in Catalyst umbenannt und flog am 30. September 2021 zum ersten Mal. Aerobuzz hatte darüber berichtet.

Textron Aviation hat zwischenzeitlich die Denali unter das Dach von Beechcraft gestellt und vermarktet das Flugzeug seit Sommer 2021 als Beechcraft Denali. Im November 2021 startete die erste Beechcraft Denali zu ihrem Erstflug. Die Turboprop-Single soll der Pilatus PC-12 NGX Marktanteile abnehmen.

Nun hat das Catalyst-Programm mit der Zulassung des Triebwerksmusters durch die US-Luftfahrtbehörde FAA einen wichtigen Meilenstein geschafft. GE Aerospace hatte 33 Test-Triebwerke und über 190 Catalyst-Komponenten intensiv getestet, um die notwendigen Nachweise für die Zertifizierung zu erbringen. Insgesamt liefen die Test-Triebwerke über 8.000 Stunden für die Zulassung.

Bedeutender Meilenstein für den Hersteller

Riccardo Procacci, der Präsident und CEO (Hauptgeschäftsführer) Propulsion and Additive Technologies bei GE Aerospace, sagte: „Die Zertifizierung des Catalyst-Triebwerks ist ein bedeutender Meilenstein für unser Unternehmen und ein stolzer Moment für all unsere Teammitglieder, die ihre Anstrengungen dem Design, der Entwicklung und den Tests dieses brandneuen europäischen Turboprop-Triebwerks gewidmet haben. Wir setzen uns nun voll dafür ein, den Produktionshochlauf des Triebwerks bis zur Inbetriebnahme für unsere Kunden zu unterstützen.“

Das Catalyst-Turboprop-Triebwerk hat eine sehr lange Entwicklungszeit benötigt. © GEA Aerospace

GE Aerospace ist davon überzeugt, dass das Triebwerk dank seines Gesamtdruckverhältnisses von 16:1, das einen um bis zu 18 Prozent besseren Kraftstoffverbrauch und eine um bis zu 10 Prozent höhere Reiseleistung im Vergleich zu den Wettbewerbern derselben Triebwerksklasse ermöglicht, einen radikalen Wandel in diesem Segment bewirken. Das Catalyst-Triebwerk verfügt über zweistufig verstellbare Leitschaufeln, gekühlte Hochdruckturbinenschaufeln und eine Vielzahl von Komponenten, die mit Hilfe additiver Fertigung hergestellt werden. Rund 35 Prozent der Teile des neuen Aggregats entstehen im 3D-Druckverfahren. Dadurch konnten die Konstrukteure die Zahl der Teile des Triebwerks dramatisch reduzieren. Catalyst ist FADEC-gesteuert und verfügt über ein Engine Trend Monitoring System, welches auftretende Schäden schon vorab erkennen kann und vor dem Ausfall eines Teils warnen kann. Catalyst soll mit einer TBO (Time Between Overhaul) von 4.000 Stunden versehen sein. Eine Hot Section Inspection zwischen den Überholungen ist nicht vorgesehen. Das reduziert die Wartungskosten für das Triebwerk signifikant.

GE Aerospace fertigt das Cataylst-Triebwerk bei Avio Aero in Italien sowie in seinen Werken in Tschechien, Polen und Deutschland.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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