Das Programm des türkischen Stealth Fighters Kaan von TUSAŞ (Turkish Aerospace industries) macht deutliche Fortschritte. Derzeit werden zwei weitere Prototypen endmontiert. In diese Flugzeuge sind auch Erkenntnisse eingeflossen, die das Unternehmen durch die Flugerprobung des ersten Prototyps – Erstflug im Februar 2024 – gewonnen hat.
Kaan soll im Rahmen des National Combat Aircraft Program die alternde F-16-Flotte der türkischen Luftstreitkräfte ersetzen. Den ersten Flug der verbesserten Prototypen strebt TUSAŞ für das zweite Quartal 2026 an.
TUSAŞ stellt das Flugzeug in seinem Werk in der Nähe von Ankara auf einer dedizierten Fertigungslinie her, die wichtige Komponenten wie den 14-Meter-Flügel und die zentrale Rumpfsektion, der etwa 3,3 Tonnen wiegt, vertikal montiert. Unternehmensvertreter gaben an, dass das Werk derzeit die Kapazität hat, bis zu acht Flugzeuge pro Jahr zu produzieren, aber sie prüfen Optionen zur Skalierung, um die angestrebte höhere Produktionsrate zu unterstützen.
Die türkischen Luftstreitkräfte wollen 100 Kaan übernehmen, Indonesien hat sich in diesem Jahr für die Beschaffung von 48 Kaan entschieden. Die Block-10-Variante des Fighters– die voraussichtlich 2029 in Dienst gestellt wird – wird zunächst mit einem begrenzten Flugbereich und limitierten Fähigkeiten ausgeliefert, die aber durch fortlaufende Tests und Softwareentwicklungen erweitert werden.
Die Türkei will bei Rüstungsgütern unabhängig werden
In einer Präsentation für türkische Medien beschrieben TUSAŞ-Führungskräfte Kaan als das Herzstück eines umfassenderen strategischen Vorhabens, um bei militärischen Luftfahrzeugen unabhängig von ausländischen Produkten zu werden.
TUSAŞ-Manager Tolga Demiroglu sagte während eines Branchenpanels in der Türkei am 29. August: „Kaan ist nicht nur ein Kampfjet; er ist das Produkt eines nationalen Luft- und Raumfahrt-Ökosystems. Wir sind vielleicht nicht die ersten, die ein Kampfflugzeug der sechsten Generation entwickeln, aber wir werden Pioniere sein.“
Demiroglu bestätigte, dass TUSAŞ bereits damit begonnen habe, die Anforderungen für ein Kampfjet der sechsten Generation zu erkunden. Der unmittelbare Fokus liege jedoch darauf, Kaan in die Serienproduktion zu bringen, seine Leistungen durch Tests zu validieren und die Interoperabilität mit den türkischen und verbündeten Luftabwehrsystemen sicherzustellen.
Bob Fischer
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