Wie vor Tagen angekündigt, hat die Boeing 737 MAX 9 als zweite Version der neuesten 737-Generation am 13. April ihren Erstflug absolviert. Das Roll-out des Musters war im März erfolgt. Das von zwei LEAP-1B-Turbofans von CFM International angetriebene Flugzeug startete um 10.52 Uhr vom Flugplatz Renton. Der Zweistrahler wurde von Christine Walsh und Ed Wilson gesteuert. Nach dem Start flog die 737 MAX 9 zunächst in nördliche Richtung, um dann in einer Rechtskurve auf ein Heading von 280 Grad zu drehen. Dieser Kurs führte das Flugzeug bis fast an die Pazifikküste und nah an die US-kanadische Grenze. Dort drehte die 737 MAX 9 in Richtung Osten und überquerte den US-Bundesstaat Washington in seiner gesamten Breite. Von dort ging es zunächst nach Süden, um dann mit mehreren Kurven wieder in Richtung Seattle zu drehen. Während des Jungfernfluges testete die Crew das generelle Handling des Flugzeugs sowie einige Systeme. Nach einer Flugzeit von zwei Stunden und 42 Minuten setzte die 737 MAX 9 auf dem Boeing Field in Seattle auf.
Die erste Boeing 737 MAX 9 setzt nach dem Erstflug von Norden kommend zur Landung auf dem Boeing Field in Seattle an. Foto und Copyright: Craig Larsen/Boeing
Mit dem Erstflug begann die Flugerprobung, die zur Zulassung des Musters im nächsten Jahr führen wird. Die ersten Auslieferungen sind direkt nach der Zulassung 2018 geplant.
Die Zulassung ist für 2018 angestrebt
„Der Erstflug der 737 MAX 9 ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des erfolgreichen Programms“, kommentierte Kevin McAllister, Boeing Commercial Airplanes’ Präsident und Hauptgeschäftsführer (CEO).
Die 737 MAX-Familie besteht aus vier Mustern, von denen die 737 MAX 8 bereits zugelassen ist. Die 737 MAX 9 steht in der Flugerprobung. Die kleinere 737 MAX 7 soll 2019 in die Luft gehen, genauso wie die mit 200 Sitzen bestuhlte 737 MAX 200. Studien sowie Diskussionen mit Kunden über eine weitere Ausweitung der 737 MAX-Familie seien im Gange, so Boeing. Bislang liegen dem Hersteller Bestellungen von 86 Kunden für über 3.700 Flugzeuge der 737 MAX-Familie vor.
Volker K. Thomalla