Homepage » Luftverkehr » FLN FRISIA fliegt mit der P2012 STOL zu den Ostfriesischen Inseln

FLN FRISIA fliegt mit der P2012 STOL zu den Ostfriesischen Inseln

Im Inselflugverkehr in Norddeutschland wird künftig mit der Tecnam P2012 STOL ein neues Muster im Einsatz sein. Die FLN FRISIA-Luftverkehr GmbH Norddeich hat ein Exemplar der italienischen Zweimot in Empfang genommen.

28.03.2025

Die Tecnam P2012 STOL ist das neueste Flugzeug in der Flotte der Inselflieger. © Tecnam

Bereits Mitte des Monats ist eine neue Zweimot des Typs Tecnam P2012 STOL bei der FLN FRISIA-Luftverkehr GmbH Norddeich in Ostfriesland gelandet. Sie ergänzt eine Flotte von Britten-Norman Islander und Cessna Grand Caravan. Die FLN FRISIA bedient vom Festland aus die Ostfriesischen Inseln und Helgoland und vertreibt ihre Flüge unter dem Markennamen „Inselflieger“.

Tecnam P2012 STOL der Inselflieger

Der Neuzugang in der Inselflieger-Flotte wurde noch mit dem italienischen Kennzeichen I-PDVM vom Tecnam-Werk in Capua in Italien über Lyon nach Harle überführt. Dabei war das von zwei Kolbenmotoren angetriebene Flugzeug rund neun Stunden in der Luft. Solche langen Flüge wird es für die P2012 STOL der FLN FRISIA künftig aber nicht mehr geben, denn der Inselflugverkehr ist von kurzen Flügen und vielen Landungen geprägt. Der Flug von Harle nach Wangerooge beispielsweise dauert gerade einmal fünf Minuten.

Der italienische Hersteller hatte die Kurzstart-Version P2012 STOL im Oktober 2022 vorgestellt. Sie bietet eine maximale Startmasse von 3.680 kg und kann – inklusive Crew – bis zu elf Insassen aufnehmen. Bei maximaler Startmasse ist der Startlauf nur 275 Meter lang. Die Startstrecke über ein 15-m-Hindernis beträgt gerade einmal 425 Meter. Bei einer Landung mit maximaler Landmasse von 3.630 Kilogramm kommt die P2012 STOL bei einer Landung über ein 15-m-Hindernis nach einer Landestrecke von 360 Metern zum kompletten Stillstand. Die Landerollstrecke beträgt dabei nur 155 Meter – jeweils ohne Wind. Die EASA hat die STOL-Version der P2012 vor einem Jahr zugelassen.

Mit ihren Flugleistungen eignet sich das Muster ideal für den Inselflugverkehr, da die Inselflugplätze häufig nur über kurze Pisten verfügen. Die längste Piste des Flugplatzes Helgoland-Düne ist beispielsweise nur 480 Meter lang. Die Tecnam P2012 ist unter anderem bereits in der Karibik, auf den Seychellen und auf Amerikanisch-Samoa als Inselflieger im Einsatz.

Die P2012 STOL ist weltweit auf Inseln gefragt

Bruno Warkentin, der Continuing Airworthiness (CAMO) Manager bei Inselflieger, sagte: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Tecnam. Wir werden uns zunächst darauf konzentrieren, die P2012 STOL in unseren Betrieb zu integrieren, und sobald wir dies erfolgreich geschafft haben, sehen wir ein großes Potenzial für die Zukunft. Aber was wir bisher von Tecnam gesehen haben, hat uns bereits beeindruckt.“

Francesco Sferra, P2012 Sales and Business Development Manager bei Tecnam, ergänzte: „Diese Auslieferung und Inbetriebnahme ist ein weiterer Beweis für die beeindruckenden Leistungen der P2012 Flugzeugfamilie. Die P2012 STOL, die speziell für den kommerziellen Betrieb von den kürzesten und anspruchsvollsten Start- und Landebahnen der Welt entwickelt wurde, bietet dem Markt erweiterte Fähigkeiten, verbesserten Komfort, zusätzliche Sicherheit und eine Multimissionskonfiguration, die vom Passagier- bis zum Frachttransport sowie für Ambulanzflüge und nun auch für Sondermissionen reicht. Wir sind stolz darauf, auch das engagierte und leidenschaftliche FLN-Team zu unseren Premium-Kunden zählen zu können.“

Volker K. Thomalla

 

Keine News mehr verpassen: Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Folgen Sie uns auf Bluesky

Liken Sie uns auf Facebook

 

Schon gelesen?

St Barth Executive fliegt mit P2012 STOL in der Karibik

Die P2012 STOL geht auf den Seychellen in den Flugbetrieb

Die P2012 STOL ist für 10-Grad-Anflüge zugelassen

Über Volker K. Thomalla

zum Aerobuzz.de
Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..