Drohnen haben die Kriegsführung weltweit und in allen Domänen, zu Land, zu Wasser und in der Luft für immer radikal verändert. Deswegen kommt der Abwehr von unbemannten Fluggeräten eine entscheidende Bedeutung bei allen künftigen militärischen Planungen zu. Airbus Defence hat nun auf der Fachmesse Unbemannte Systeme X (25. und 26. März 2025) in Bonn eine Anti-Drohnen-Drohne präsentiert.
Das System trägt die Bezeichnung LOAD, was wiederum ein Akronym für „Low cost Air Defence“ ist, auf deutsch also „niedrigpreisige Luftverteidigung“. LOAD nutzt als Plattform die per Katapult startende Zieldarstellungsdrohne Do-DT25, die bis zu drei Lenkflugkörper tragen kann. Als Einsatzreichweite des Systems gibt Airbus 100 Kilometer an. Nach der Bekämpfung anfliegender Drohnen kehrt die Do-DT25 wieder zum Stützpunkt zurück und landet sanft per Fallschirm, um wieder verwendet zu werden.
Drei Lenkflugkörper pro Drohne
„Da jede LOAD-Drohne mit ihren Lenkflugkörpern bis zu drei Kamikaze-Drohnen ausschalten kann, eignen sie sich insbesondere für die kosteneffiziente Abwehr von großen Drohnenschwärmen, die selbst komplexe bodengestützte Luftverteidigungssysteme überlasten und vor Herausforderungen stellen können. Damit sind die LOAD-Systeme eine ideale Ergänzung zu Luftverteidigungssystemen wie IRIS-T, Patriot oder dem Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbS)“, teilte Airbus Defence mit.
Im Verbund mit einer Aufklärungsdrohne, etwa einer Eurodrohne in Zukunft, ließen sich nach Angaben des Herstellers LOAD-Systeme auch in Regionen einsetzen, die noch nicht vollständig von bodengestützten Luftverteidigungsradaren abgedeckt sind. Damit könnten Streitkräfte flexibel auf sich ändernde Bedrohungsszenarien reagieren.
Noch in diesem Jahr wird Airbus einen Prototyp des LOAD-Systems mit zunächst zwei Lenkflugkörpern fliegen. Ab 2027 könnte LOAD in Betrieb gehen. Das System nutzt ausschließlich europäische Komponenten, um eventuelle Export- und Nutzungseinschränkungen zu vermeiden. Bei LOAD verzichtet Airbus komplett auf den Einsatz von US-Technik.
Volker K. Thomalla
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