Am 2. Februar 2021 ist das fünfte Exemplar des Seefernaufklärers und U-Bootjagdflugzeugs Boeing P-8A Poseidon MRA Mk.1 für die britische Royal Air Force (RAF) auf dem Stützpunkt Lossiemouth in Schottland gelandet. Die Crew hatte das Flugzeug in einem achtstündigen Nonstop-Flug vom Boeing Field (King County Airport) in Seattle überführt. Die P-8A Poseidon trägt das Kennzeichen ZP805 und den Taufnamen Fulmar (Eissturmvogel). Diesen Namen trug der heutige Stützpunkt RAF Lossiemouth von 1946 bis 1972.
Um den Stützpunkt für die Aufnahme der insgesamt neun Poseidon MRA Mk.1 zu ertüchtigen, hat das britische Verteidigungsministerium nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren rund 470 Millionen Pfund (umgerechnet 536 Millionen Euro) investiert. Die erste P-8A Poseidon MRA Mk.1 für die RAF traf im Oktober 2019 in Großbritannien ein.
Leistungsstarkes AN/APY-10-Radar
Der auf Basis der Boeing 737NG entwickelte U-Bootjäger kann sowohl in großer als auch in niedriger Höhe seine Aufklärungsaufgaben über See erfüllen. Er führt bis zu 129 Sonarbojen mit sich, die akustische Signale über und unter Wasser auffangen und an das Flugzeug weiterleiten. Als Bewaffnung erhalten die Poseidon der Royal Air Force sowohl die Harpoon Luft-See-Lenkflugkörper als auch Torpedos des Typs Mk.54, die in der Lage sind, sowohl Überwasser- als auch Unterwasserziele zu bekämpfen. Das AN/APY-10-Radar von Raytheon kann hochauflösende Bilder der Umgebung des Flugzeugs liefern, egal, ob die P-8A über Wasser oder über Land fliegt. Damit erkennen geübte Bediener potenzielle Ziele, die mit anderen Sensoren wie den elektro-optischen und Infrarot-Kameras verifiziert werden können. Die Reichweite des AN/APY-10 beträgt rund 250 nautische Meilen (470 Kilometer).
Die Royal Air Force erwartet die Lieferung der noch ausstehenden vier P-8A Poseidon im Laufe dieses Jahres. Die britischen Streitkräfte erleben derzeit nach eigenen Angaben „beispiellose U-Boot-Aktivitäten in der Nähe der britischen Gewässer“ und begrüßen daher die Verstärkung der Poseidon-Flotte.
Volker K. Thomalla
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