Der Aufbau des Korridors findet nach Angaben von Droniq – ein Joint-Venture der Deutschen Flugsicherung (DFS) und der Deutschen Telekom – im Rahmen des vom Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) und der European Defence Agency (EDA) geförderten Forschungsprojekts Achilles statt.
Der Flugkorridor ist 110 Kilometer lang und beginnt in Nordholz. Von dort führt er über Cuxhaven und über die Nordsee bis nach Helgoland. In diesem Frühjahr wollen die Projektbeteiligten den Flugbetrieb in dem bis zu einer Höhe von 200 Metern reichenden Korridor aufnehmen. Die notwendigen behördlichen Genehmigungen liegen schon seit dem letzten Jahr vor.
Der Korridor über Norddeutschland und der Nordsee ist 110 Kilometer lang und erlaubt Drohnenflüge bis zu einer Höhe von 200 Metern. © Droniq GmbH
Thilo Vogt, Vertriebs- und Business Development-Direktor bei der Droniq GmbH, sagte: „Mit dem neuen Flugkorridor zeigen wir, dass unbemannter Flugverkehr trotz hoher regulatorischer Anforderungen auch über längere Distanzen möglich ist. Dadurch eröffnen sich völlig neue Anwendungsfelder für Drohnen, deren Potenzial aktuell noch nicht ausgeschöpft ist.“
Der Korridor soll auch anderen Behörden für ihre Versuche zur Verfügung stehen.
Für die Drohnenlangstreckenflüge nutzen der DIH und die Droniq eine Drohne des Bremer Herstellers Hanseatic Aviation Solutions: Sie hat eine Spannweite von 3,6 Metern und eine Abflugmasse von rund 25 Kilogramm. Ihre Marschgeschwindigkeit liegt bei rund 100 Kilometern pro Stunde.
Eigenes Verkehrsmagamentsystem etabliert
Droniq stellt für den Korridor ein eigenes Verkehrsmanagementsystem zur Vefügung. Dafür wurden nach Angaben des Unternehmens mit Unterstützung des Einsatzführungsbereichs 2 aus Wittmund auf Helgoland Antennen zum Empfang der Signale von Drohnenflügen aufgestellt: Eine Live-Luftlage zeigt dem Drohnenpiloten in der Einsatzzentrale die Flugbewegung der Drohne und sämtliche bemannte Fluggeräte in und um diesem Korridor an.
Außerdem kann der Drohnenpilot auch den Schiffsverkehr in diesem Gebiet sehen. Durch einen Transponder sei das unbemannte Luftfahrzeug auch für das Radar der Flugsicherung sichtbar, so Droniq. Zudem könne der Drohnenpilot via Flugfunk jederzeit mit der Flugsicherung kommunizieren.
Der Flugkorridor Cuxhaven soll nur ein erstes Versuchsgebiet sein. Droniq und die Bundeswehr wollen weitere Gebiete und Korridore für Drohnenflüge öffnen.
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