Beim Absturz eines geheimen Kommunikationsflugzeugs E-11A BACN der United States Air Force (USAF) in Afghanistan sind gestern alle Personen an Bord ums Leben gekommen. Außerdem soll es mehrere Opfer am Boden gegeben haben. Der Absturz ereignete sich über einem Gebiet, das von den Taliban kontrolliert wird, deswegen sind die Angaben schwer zu überprüfen. Ob der Absturz auf einen Abschuss oder eine andere Ursache zurückzuführen ist, steht momentan noch nicht fest. Die Taliban haben auf ihnen nahestehenden Social Media-Kanälen mitgeteilt, das Flugzeug sei abgestürzt. Die afghanischen Streitkräfte haben einen Konvoi zur Absturzstelle geschickt.
Die USAF E-11A sind fliegende Schnittstellen für die Kommunikation zwischen den verschiedenen Teilstreitkräften Sowie mit Verbündeten über dem Gefechtsfeld. Sie können beispielsweise Gespräche und schriftliche Nachrichten zwischen Bodentruppen und luftgestützten Einheiten vermitteln und herstellen, ohne dass diese eine spezielle zusätzliche Funkausrüstung dafür benötigten. Sie gehören zu den Flugzeugen, die innerhalb der US-Luftstreitkräfte die meisten Flugstunden sammeln. Die E-11A der USAF sind, wenn sie über Afghanistan fliegen, auf der Air Base Kandahar im Südosten des Landes stationiert.
Die E-11A sind bei allen Krisen gefragt
Im Rahmen des so genannten Battlefield Airborne Communications Node (BACN)-Programms führte die USAF 2007 einen ersten modifizierten Bombardier Global Express ein. BACN erwies sich als so erfolgreich, dass die Air Force in der Folge zwei Global XRS und einen Global 6000 bei Bombardier in Wichita im US-Bundesstaat für die gleiche Aufgabe modifizieren ließ.
Die Flugzeuge sind in allen Krisengebieten mit US-Truppen im Einsatz. Eine Mission eines Flugzeugs dauert bis zu 18 Stunden am Stück. Mit vier Flugzeugen ist eine großflächige Abdeckung rund um die Uhr möglich. Im Februar 2017 absolvierten die E-11A der 430th Expeditionary Electronic Squadron (EECS) ihren 10.000. Einsatz in Afghanistan, im September 2019 erreichten sie die 100.000. Flugstunde. Die Wartung der Flugzeuge liegt in den Händen von Northrop Grumman.
Volker K. Thomalla
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