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Frankreich will den Seefernaufklärer A321 MPA auf den Weg bringen

Frankreich geht seinen eigenen Weg: Die französische Marine braucht ab Mitte des nächsten Jahrzehnts einen Nachfolger für die Atlantique 2 in der Rolle als Seefernaufklärer und U-Bootjagd-Flugzeug. Die Umsetzung des gemeinsamen deutsch-französischen Projekts MAWS wird immer unwahrscheinlicher.

5.02.2025

Airbus hat auf der Messe Euronaval das Konzept für einen Seefernaufklärer auf Basis der A321XLR vorgestellt. © Airbus

Die französische Rüstungsbeschaffungsbehörde DGA (Direction générale de l’armement) hat Airbus einen Auftrag für die Erstellung einer Studie zur Risikobewertung eines künftigen Seefernaufklärers Airbus A321 MPA erteilt. Der Auftrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren und schließt nahtlos an eine Machbarkeitsstudie für dieses Projekt aus dem Jahr 2022 an. Airbus und Thales hatten auf der Rüstungsmesse Euronaval im vergangenen November ein Modell eines Airbus A321 MPA auf Basis der Langstreckenversion A321XLR gezeigt. Aerobuzz hatte darüber berichtet.

Ziel der Studie ist es, den offiziellen Start eines solchen Programms vorzubereiten, der 2026 erfolgen könnte. Die französische Marine benötigt im Zeitraum 2030 bis 2040 neue Seefernaufklärer und U-Bootjagd-Flugzeuge, die die heute genutzten Atlantique 2 ablösen können.

Die A321 MPA steht in direkter Konkurrenz zur P-8A Poseidon

Ursprünglich wollten Frankreich und Deutschland gemeinsam im Rahmen des Projekts MAWS (Maritime Airborne Warfare System) einen neuen Seefernaufklärer entwickeln. Doch Deutschland hatte aufgrund der unkalkulierbaren Kostenentwicklung bei der Modernisierung der Lockheed P-3C Orion – die schon als Gebrauchtflugzeuge von den Niederlanden gekauft wurden – einen dringenderen Ersatzbedarf als Frankreich und hat die Boeing P-8A Poseidon in Auftrag gegeben. Die Boeing P-8A Poseidon sollten als Übergangslösung für zehn Jahre beschafft werden. Angesichts der Haushaltslage kommen aber zunehmend Zweifel auf, ob die P-8A bei der Deutschen Marine tatsächlich nach nur zehn Jahren Nutzungsdauer wieder ausgeflottet und durch ein neues französisch-deutsches Muster ersetzt werden.

Jean-Brice Dumont, der Executive Vice President und Head of Air Power bei Airbus Defence and Space, sagte: „Die A321 MPA (Maritime Patrol Aircraft) verfügt über alle Voraussetzungen, um eine echte fliegende Fregatte zu werden, die in der Lage ist, das breite Spektrum der Aufgaben der französischen Seepatrouille zu erfüllen. Airbus bietet eine souveräne Lösung, die die erforderliche Autonomie, Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit bietet, um einen Beitrag zur ozeanischen Komponente der nuklearen Abschreckung zu leisten.“

Bei der Entwicklung des Airbus A321 MPA will Airbus eng mit Thales zusammenarbeiten. Der französische Technologiekonzern wird unter anderem die unterschiedlichen Sensoren und Kommunikationssysteme des geplanten Flugzeugs stellen.

Volker K. Thomalla

 

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