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US-Präsident will gebrauchte Boeing-Jets als Air Force One zu kaufen

Der US-Präsident Trump versucht, sich wieder einmal als Deal-Maker zu inszenieren, indem er vorschlägt, gebrauchte Flugzeuge als Ersatz für die VC-25 zu kaufen. Dabei interessiert ihn nicht, dass die als neue Air Force One vorgesehenen Flugzeuge bereits als Gebrauchtflugzeuge beschafft wurden.

21.02.2025

Die beiden neuen VC-25B sollten eigentlich ein leicht modifiziertes, traditionelles Farbschema bekommen. © US Air Force

Der US-Präsident Donald Trump hat seit dem 21. Januar dieses Jahres seine zweite Amtszeit begonnen und sorgt national wie international mit seiner Flut von Dekreten für hohe Wellen. Zum Teil sind diese Executive Orders wie auch andere Vorschläge des Präsidenten von keinerlei Sachkenntnis geprägt. So hat er jetzt ins Gespräch gebracht, gebrauchte Boeing-Flugzeuge zu beschaffen, um die alternden VC-25 der U.S. Air Force zu ersetzen. Die auf der Boeing 747-200m beruhenden Flugzeuge tragen, wenn der US-Präsident an Bord ist, das Funkrufzeichen „Air Force One“ und sind unter diesem Namen weltweit bekannt. Trump begründet diesen Vorschlag mit Verzögerungen bei der Produktion neuer Präsidentenflugzeuge durch Boeing.

Dabei ignoriert er geflissentlich, dass die beiden Boeing 747-8, die derzeit von Boeing zu neuen Regierungsflugzeugen modifiziert werden, bereits als Gebrauchtflugzeuge gekauft wurden. Sie waren ursprünglich für die russische Fluggesellschaft Transaero gebaut worden, die sie aber nie abgenommen hat. Der Kauf neuer Gebrauchtflugzeuge würde also das Programm nicht beschleunigen, sondern weiter verzögern, denn die Integration der umfangreichen geforderten Spezialgeräte wie Selbstschutzsysteme und Kommunikationseinrichtungen ist zeitlich sehr aufwendig. Boeing modifiziert die beiden 747-8 bereits seit 2019. Sie sollen nach den neusten Planungen nun 2027/2028 ausgeliefert werden.

Airbus wollte keine A380 liefern

Trump schließt die Beschaffung von Airbus-Flugzeugen natürlich aus und übersieht dabei, dass Airbus der US-Regierung seinerzeit keine A380 als Air Force One verkaufen wollte, da die U.S. Air Force kompletten Zugriff auf alle Quellcodes der Flugsteuerung haben wollte, was der europäische Flugzeugbauer aber ablehnte.

Trump hat natürlich auch vergessen, dass er es selbst in seiner ersten Regierungszeit als US-Präsident war, der das Programm eines Nachfolgemusters für die in die Jahre gekommenen Boeing VC-25A zunächst aus Kostengründen einstellen wollte und es dann aber nach Kostensenkungen für das Programm, doch fortsetzte. Boeing hat einen Festpreisvertrag mit dem US-Verteidigungsministerium über seinerzeit 4,68 Milliarden US-Dollar abgeschlossen und trägt damit sämtliche Zusatzkosten selbst. Der Kauf von neuen Gebrauchtflugzeugen spart also kein Geld, da sich an den Anforderungen für die Flugzeuge nichts geändert hat.

Trump legt viel Wert darauf, dass die neuen Air Force One nicht die traditionelle Farbgebung erhalten, sondern ein Farbschema bekommen, das dem Farbschema seiner privaten Boeing 757 relativ ähnlich sieht. Die traditionelle Farbgebung ist dem US-Präsidenten nicht auffällig genug.

Bob Fischer

 

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