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Boeing hat mit dem Bau der ersten P-8A für die Marine begonnen

Die erste Boeing P-8A Poseidon für die Deutsche Marine nimmt Formen an. Bei Spirit AeroSystems in Wichita wurde im Rahmen einer Zeremonie die Kiellegung des ersten Flugzeugs gefeiert. Die Marine wird insgesamt acht Flugzeuge erhalten.

4.04.2024

Das erste Bauteil der P-8A Poseidon für die Deutsche Marine wurde bei Spirit AeroSystems in Wichita gefertigt. © Boeing

Das Zuliefer-Unternehmen Spirit AeroSystems aus Wichita im US-Bundesstaat Kansas war früher selbst ein Teil von Boeing und hat bislang alle Rümpfe aller je gebauten Boeing 737 produziert. Gestern fand im Spirit-AeroSystems-Werk in Wichita eine für die Deutsche Marine wichtige Zeremonie statt: Boeing und Spirit AeroSystems feierten die offizielle Kiellegung und damit den Produktionsbeginn der ersten von insgesamt acht bestellten Boeing P-8A Poseidon für die Marine.

Im Herbst 2021 hatte das Bundesverteidigungsministerium zunächst fünf der Seefernaufklärer und U-Bootjagd-Flugzeuge bestellt und im November 2023 den Auftrag um drei zusätzliche Flugzeuge auf acht Exemplare erweitert. War ursprünglich noch die Übergabe der ersten P-8A Poseidon an die Deutsche Marine im Oktober 2024 vorgesehen, so ist dieser Termin nun ins Jahr 2025 gerutscht.

Erstauslieferung der P-8A jetzt erst 2025

Dr. Michael Haidinger, der Präsident von Boeing Deutschland, sagte anlässlich des Baubeginns der ersten P-8A für Deutschland: „Der heutige Tag ist ein wichtiger Meilenstein für unsere Partnerschaft mit der Bundeswehr. Mit der P-8A erhält sie ein hochmodernes Flugzeug für nahezu alle denkbaren Missionszenarien. Bei Wartung, Systemintegration und Training für Deutschlands zukünftige P-8A Flotte setzen wir auf lokale Partnerschaften. Mit der ESG Elektroniksystem- und Logistik GmbH und Lufthansa Technik ermöglichen wir die Unterstützung der Flugzeuge vor Ort und tragen zur Wertschöpfung in Deutschland bei.“

Das Bundesverteidigungsministerium hatte am 30. Juni 2021 eine Angebots- und Annahmeerklärung der US-Regierung für die Beschaffung von fünf Boeing P-8A Poseidon unterzeichnet und später drei zusätzliche Exemplare geordert. © Boeing

Spirit AeroSystems liefert die Rümpfe per Bahntransport nach Renton in den US-Bundesstaat Washington, wo die Endmontage aller Boeing 737-Versionen – und damit auch der P-8A Poseidon – stattfindet. Nach Abschluss der Endmontage und des Abnahmeflugs werden die P-8A zum Boeing Field (King County International Airport) geflogen, wo sie mit ihrer militärischen Ausrüstung versehen werden, bevor sie im Boeing Military Delivery Center vom Kunden übernommen werden.

Alan Carson, der Leiter der Division Flugzeuge der ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH, sagte in Wichita: „Die ESG ist sehr stolz darauf, Teil dieser leistungsfähigen Industriepartnerschaft zu sein. Der heutige Tag bedeutet einen weiteren wichtigen Meilenstein für das gesamte P-8-Programm und gibt uns allen zusätzlichen Schub, um der Deutschen Marine die P-8A mit ihrem herausragenden Fähigkeitsspektrum zeitgerecht zur Verfügung zu stellen und dann gemeinsam die höchste Betriebsverfügbarkeit der P-8A- Flotte zu gewährleisten.“

Boeing hat bislang über 160 P-8A ausgeliefert. Die weltweite P-8-Poseidon-Flotte hat bereits über 600.000 Flugstunden absolviert. Zu den Kunden gehören neben der US Navy auch Indien, Großbritannien, Norwegen, Neuseeland, Südkorea, Australien, Kanada und Deutschland.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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