Auf der Südhalbkugel fängt der Sommer an. Deswegen können die Forschungsstationen in der Antarktis wieder mit Schiffen und Flugzeugen erreicht werden. Forscher, die über Monate in der eisigen Einsamkeit des antarktischen Winters zugebracht haben, können nun ausgeflogen werden, und die Forschungsstationen können mit wichtigen Versorgungsgütern bestückt werden.
C-130J der RNZAF in der Antarktis
Aufgrund der geografischen Lage ist Neuseeland ein idealer Startpunkt für Versorgungsflüge zu einigen dieser Forschungsstationen. Die Royal New Zealand Air Force hatte im September dieses Jahres mit ihrer ersten C-130J Super Hercules den Einsatzflugbetrieb aufgenommen, nachdem sie den viermotorigen Militärtransporter im August dieses Jahres bei Lockheed Martin in Marietta im US-Bundesstaat Georgia übernommen hatte. Die C-130J löst bei der RNZAF die C-130H ab, die seit Anfang der 1960er Jahre bei der RNAZF im Dienst stand.
Die neuseeländischen Luftstreitkräfte fliegen seit den 1950er Jahren Versorgungseinsätze in die Antarktis. Seit 1965 nutzen sie dazu die C-130 Hercules. Die Flüge starten vom Flughafen Christchurch auf der Südhalbkugel des Südpazifik-Staates.
Versorgungsgüter für Forschungsstationen
Den ersten Flug mit der C-130J in die Antarktis führte eine Crew unter der Führung von Flight Lieutnant Tristan Nysse durch. Er war bereits elf Mal mit der C-130H in der Antarktis. Das eingesetzt Flugzeug war die C-130J mit dem Kennzeichen NZ7011. Auf diesem Flug transportierte sie Versorgungsgüter für Forschungsprogramme der USA und Neuseelands in den Stationen Scott Base und McMurdo Station.
Flight Lieutnant Nysse sagte: „Wir sind nur ein kleines Team in der C-130J Transition Unit, so dass der erste Flug ins Eis nicht nur ein Erfolg für die Besatzung ist. Auch die Wartungsmannschaften und alle an der Auslieferung der C-130J Beteiligten haben große Anstrengungen unternommen, um dies zu ermöglichen. All das Wissen, das wir über das Flugzeug aufgebaut haben, in die Praxis umzusetzen und es in die extremste Umgebung zu bringen, in der es bisher bei der RNZAF eingesetzt wurde, ist unglaublich erfüllend.“
Die Flugeigenschaften der C-130H und C-130J seien ähnlich, sagte Nysse. „Es gibt viele Systeme, die einem helfen und einige Dinge erleichtern, aber auch viel mehr die zu überwachen sind. Es ist ein bisschen so, als würde man aus einem alten handgeschalteten Lkw in einen neuen SUV mit allem Drum und Dran einsteigen. Es ist schön, die zusätzliche Leistung der neuen Triebwerke und die fortschrittlicheren elektronischen Planungssysteme zu haben, die die Vorbereitung auf unsere Aufgaben viel schneller und einfacher machen“, sagte Nysse.
Die RNZAF plant noch sechs weitere Flüge in die Antarktis in diesem Südhalbkugel-Sommer. Sie hat inzwischen vier C-130J in ihrem Bestand. Ein fünftes Exemplar soll im Dezember dieses Jahres folgen und die Flotte komplettieren.
Volker K. Thomalla
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