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Die US-Regierung genehmigt Chinook-Verkauf an die Bundeswehr

Die Beschaffung des neuen schweren Transporthubschraubers für die Luftwaffe hat eine wichtige Hürde genommen: Das US-Außenministerium hat den Verkauf im Rahmen eines Regierungsgeschäfts genehmigt. Die Kosten dafür liegen im angestrebten Rahmen.

12.05.2023

Boeing hat eine Artist Impression der CH-47F Chinook in Lackierung der Luftwaffe veröffentlicht. © Boeing

Die US-Rüstungsexportbehörde DSCA (Defense Security Cooperation Agency) hat mitgeteilt, dass das US-Außenministerium den möglichen Verkauf von bis zu 60 schweren Transporthubschraubern Boeing CH-47F Chinook an Deutschland genehmigt habe. Die Beschaffung der Hubschrauber geschieht im Rahmen eines bilateralen Regierungsabkommens (Foreign Military Sales), das heißt, Deutschland kauft die Hubschrauber von der US-Regierung und nicht vom Hersteller.

Die DSCA hat die entsprechenden Unterlagen zur Kenntnisnahme an den US-Kongress weitergeleitet. Neben den 60 Hubschraubern – die noch nach Kundenwünschen modifiziert werden sollen – listet die DSCA auch die gewünschte Zusatzausrüstung auf, die in dem Gesamtpaket enthalten ist. Auf dieser umfangreichen Liste stehen:

  • 140 Triebwerke des Typs T-55-GA-714A (120 installiert, 20 als Ersatztriebwerke),
  • 72 AN/AAR-57 Common Missile Warning Systems (CMWS)
  • 284 AN/ARC-231A Communications Security (COMSEC) Funkgeräte
  • AN/AVR-2B Laserdetektionsgeräte,
  • AN/APR-39C(V)1 Radarerfassungsgeräte,
  • AN/ARC-220 HF-Funkgeräte mit elektronischen Gegenmaßnahmen (ECCM),
  • militärischer Precise Positioning Service (PPS) (einschließlich SAASM oder M-Code),
  • Digital Advanced Flight Control Systems,
  • AN/APX-123A Freund-Feind-Identifizierungssystem (IFF),
  • AN/ARN-147 Navigations- und Instrumentenlandesystem VOR/ILS,
  • AN/ARN-153 Tactical Air Navigation Systems (TACAN),
  • Flugdatenrechner,
  • AN/APN-209 Radarhöhenmessser,
  • AN/PYQ-10 Verschlüsselungsgeräte,
  • KIV-77 Mode 4/5 IFF Applique,
  • KY-100M sichere COMSEC-Endgeräte,
  • AN/AVS-6 Nachtsichtgeräte (NVD),
  • IDM-401 Datenmodem,
  • Luft-Luft-Betankungssonden,
  • M134 Geschützhalterungen,
  • Infrarot-Unterdrückungssystem (IRSS),
  • Triebwerk-Partikelfilter (EAPS),
  • Ballistisches Schutzsystem (BPS) für das Cockpit und die Kabinenseiten,<
  • Midas Unterflur-COOLS,
  • Zusatztanks (Extended Range Fuel System) mit 800 gal und 500 gal,
  • Forward Area Refueling Equipment,
  • Verzurrequipment
  • Helicopter Under-Slung Load Equipment für interne und externe Lasten,
  • Rotorbrake,
  • Rettungswinden,
  • Fast Rope Insertion/Extraction System,
  • elektrooptische Sensoren (EO/IR),
  • absturzsichere Piloten- und Truppensitze,
  • Ski,
  • Rettungsinseln,
  • Wurfgurte und Zubehör,
  • Missionsausrüstung wie beispielsweise Dschungelpenetrator,
  • Wurfkorb,
  • Jakobsleiter,
  • Airborne Tactical Extraction Platform (AirTEP),
  • Spezialwerkzeuge und Testausrüstung,
  • Bodenausrüstung,
  • Ersatzteile,
  • technische Daten und Veröffentlichungen,
  • Wartungsverfahren/Engineering Change Proposals,
  • Reparatur und Rückgabe-Verfahren,
  • technische Unterstützung,
  • Unterstützung bei der Lufttüchtigkeit,
  • Transport der Luftfahrzeuge bei der Ablieferung,
  • Ausbildung von fliegendem und technischem Personal,
  • Logistik- und Programmunterstützung.

Die geschätzten Gesamtkosten für das Paket belaufen sich auf 8,5 Milliarden Dollar, nach heutigem Stand umgerechnet 7,78 Milliarden Euro. Es gäbe keine Gegengeschäftsvereinbarungen im Zusammenhang mit diesem möglichen Auftrag, teilt die DSCA mit.

Bob Fischer

 

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Über Bob Fischer

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Bob Fischer ist PPL-Inhaber mit diversen Ratings. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in Luftfahrtmagazinen auf der ganzen Welt. Bob hat eine große Erfahrung in Air-to-air-Fotografie mit Jets, Kolbenmotor- und Turbopropflugzeugen. Er hat mehr als 40 Jahre für der CAA-NL gearbeitet, sein letzter Job war Inspekteur für Flugausbildung in den Niederlanden.

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