Homepage » Militär » Drei statt vier: F-35A-Premiere in Florennes

Die Belgian Air Force hat ihr ersten F-35A Lightning II in Belgien willkommen geheißen. Allerdings konnten nur drei der fabrikneuen Fighter ihren Ferryflug pünktlich beenden. Eines der Flugzeuge musste nach der Zwischenlandung auf den Azoren bleiben.

14.10.2025

Nur drei statt wie vorhergesehen vier F-35A Lightning II der Belgian Air Force flogen von den Azoren nach Florennes. © Belgian Air Force

Am 13. Oktober landeten die ersten F-35A Lightning II der Belgian Air Force nach ihrem Überführungsflug aus den USA auf der Basis Florennes. Allerdings konnte der belgische Verteidigungsminister Theo Francken und der belgische König Philippe nicht wie geplant, vier der neuen Stealth Fighter begrüßen, sondern nur drei. Beim Hersteller Lockheed Martin in Fort Worth im US-Bundesstaat Texas waren vier F-35A (Kennzeichen FL-009, FL010, FL011 und FL012) zum Ferryflug nach Europa gestartet. Sie wurden auf ihrem ersten Leg, was in rund acht Stunden Flugzeit bewältigt wurde, in der Luft betankt und landeten für das Wochenende auf dem Stützpunkt Lajes der portugiesischen Luftstreitkräfte auf den Azoren. 

Eine F-35A musste gewartet werden

Am Montag starteten allerdings nur drei der F-35A – begleitet von einer A330 MRTT der MMU – zum vierstündigen Weiterflug nach Belgien. Der Fighter mit dem Kennzeichen FL011 musste am Boden bleiben.

Das belgische Verteidigungsministerium begründete dies später mit „technischer Unsicherheit in Bezug auf die Flugfähigkeit“ des Fighters. Generalmajor Geert De Decker, der Commander der Belgian Air Force, sagte in der Pressekonferenz anlässlich der Ankunft der F-35A in Florennes, die Entscheidung zeige die starke Sicherheitskultur der Luftstreitkräfte.

Eine der drei Lockheed Martin F-35A Lightning II der Belgian Air Force, die am 13. Oktober 2025 in Florennes ankamen. © Belgian Air Force / Adrien Muylaert

Belgien wird insgesamt 45 F-35A Lightning II beschaffen. Die belgische Regierung hatte 2018 zunächst 34 F-35A geordert, um die alternde F-16-Flotte zu ersetzen und die operativen Fähigkeiten nach NATO-Standards zu verbessern. Im Juli dieses Jahres gab der Verteidigungsminister Theo Francken bekannt, dass Belgien beabsichtige, elf weitere F-35A zu bestellen.

Florennes ist der erste Stützpunkt in Belgien, auf dem die neuen Fighter stationiert sind. Dort steht auch schon der erste F-35A-Simulator der Belgian Air Force. Als weitere F-35A-Basis wird Kleine-Brogel ab 2027 das neue Muster aufnehmen.

Zwei der F-35A-Ferrypiloten mit König Philippe (Mitte) vor der ersten F-35A in Belgien. © Belgian Air Force / Adrien Muylaert

Nach den aktuellen Planungen werden langfristig 26 F-35A (plus die 11 zusätzlichen Exemplare) in Belgien stationiert sein. Vier davon stehen kontinuierlich für QRA-Missionen (Quick Reaction Alert) bereit. Acht F-35A sollen auf der Luke Air Force Base im US-Bundesstaat Arizona für die Grundausbildung von Piloten und Technikern bleiben. Bis 2030 sollen 67 Piloten der Belgian Air Force auf der F-35A ausgebildet sein, um die volle Einsatzfähigkeit des Musters zu erreichen.

Volker K. Thomalla

 

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Über Volker K. Thomalla

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Volker K. Thomalla ist Chefredakteur von aerobuzz.de. Er wurde 2021 mit dem Aerospace Media Award (Kategorie Business Aviation) ausgezeichnet. Er berichtet seit 40 Jahren als Journalist über die Luft- und Raumfahrt. Von 1995 bis 2016 leitete er als Chefredakteur die Redaktion aerokurier, von 2000 bis 2016 zusätzlich die Redaktionen FLUG REVUE und Klassiker der Luftfahrt. Thomalla war zwischen 2016 und 2020 Chefredakteur des englischsprachigen Business-Aviation-Magazins BART International. Er hat mehrere Bücher über die Luftfahrt geschrieben und als Privatpilot auch praktische Flugerfahrung gesammelt.

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